Friday, July 15, 2005

Festivalrezension: 3. Weltkulturfestival „Horizonte“ am 15./16. Juli 2005 auf der Festung Ehrenbreitstein

HORIZONTE

Das 3. Weltkulturfestival „Horizonte“ am 15./16. Juli 2005 auf der Festung Ehrenbreitstein wurde zum vollen Erfolg. Das Konzept, durch freien Eintritt auch andere, nicht folk- und weltmusikerfahrene Besucher zu erreichen, ging auf. So kamen pro Tag ca. 4000 Besucher, die durch den kostenlosen Bustransfer von Koblenz zusätzlich angelockt wurden. Alle Hochachtung dem Horizonte-Team von Koblenz-Touristik und Förderverein Kultur im Café Hahn, die mit Hilfe etlicher Sponsoren organisatorisch, logistisch, auch verkehrsmäßig und vor allem mit dem Programmangebot ein wahres Meisterstück vollbrachten!
Durch die hohen Festungsmauern war es auf Ehrenbreitstein auch diesmal möglich, gleichzeitig auf zwei Bühnen spielen zu lassen, ohne dass Soundprobleme entstehen. Durch die halbstündigen Überschneidungen konnte man auch von der parallel spielenden Gruppe etwas Musik kosten, was die Besucher sicher freute.
Die Musiker bedienten ein breites Spektrum – vom leisen Folk über Jazz und wilden Rock bis hin zu Reggae, lateinamerikanischen Rhythmen und traditionellen Klängen aus Indien, Asien, Afrika oder Bulgarien. Neben neuen Namen brillierten und begeisterten bekannte Größen – die holländisch-brasilianische Elektrofunk-Formation Zucco 103, der algerische Worldbeat Virtuose Djamel Laroussi, die wilde russische Band Markscheider Kunst aus St. Petersburg, die spanische Sängerin Amparo Sanchez mit ihrer Band Amparanoia und last not least Quadro Nuevo, die tolle Tangotruppe aus der Schweiz. So wurden wie Horizonte wirklich erweitert. Zwar fehlte der Blick in die Nähe, deutsche Gruppen und Liedermacher waren nicht vertreten – doch das war wohl auch das Konzept.
Wie auf solchen Festivals üblich, boten auch auf Ehrenbreitstein einige Stände Kleidung, Waren und Speisen aus fernen Ländern an. Wem das alles zu viel wurde, der konnte das Festivalgelände verlassen und in Ruhe auf dem Vorhof der Festung die wunderschöne Aussicht auf Rhein und Mosel bei Sonnenuntergang genießen.
Es lohnt sich, das Festival zu besuchen – allerdings sollte man Getränke zu Hause lassen. Die Taschenkontrollen verzögern den Eintritt in die Festung erheblich.

Jutta Mensing