Friday, November 23, 2007

Ta Alánia am 23.11.2007 beim Folk im Feuerschlösschen in Bad Honnef

Ta Alánia am 23.11.2007 beim Folk im Feuerschlösschen in Bad Honnef

Griechischer Rembeteko war angekündigt. Ohne ein Ahnung davon zu haben, was das ist, aber neugierig darauf, wie sich das anhört, lenkte ich meine Schritte mal wieder zum Feuerschlösschen. Acht Musikerinnen und Musiker waren angetreten beziehungsweise hatten sich hingesetzt, meine Bildungslücke zu schließen, und nicht nur meine, denn das Foyer war proppevoll, aber nicht wenige schienen diese Lücke nicht zu haben, sondern wussten, was sie erwartet. Doch zuvor erwartete Jutta Mensing, die Hauptorganisatorin und Moderatorin des FiF eine Überaschung. Die Bürgermeisterin von Bad Honnef hatte das Konzert in ihren Dienstkalender eingetragen, lobte in einem Grüßwort das FiF und besonders Juttas Engagement für die Kultur des Städtchens und überreichte ihr deshalb eine Auszeichnung, wenn ich es recht gesehen habe, die Ehrenbürgerschaft. Ich gratuliere!!!

Nun aber zu den Musikern: Aus der Perspektive des Publikums von links nach rechts saßen da: Luc Rosa (Gitarre, Gesang), Gary Schneider (Gitarre, Gesang), Margret Schiel (Kontrabass; sie musste stehen und tat das schräg hinter den beiden Gitarristen), Stavros Drechos (Gesang, Trommel), Achim Schiel (Buzúki, Gesang), Kerstin Schiel (Gesang, Akkordeon, Klarinette), Dunja zur Mühlen (Baglamás, Gesang) und Ralf Krüger (Ud, Baglamás, Mandoline). Wo der für die Technik verantworltliche Rolf Schiel saß, bekam ich nicht mit.

Ja, und was boten sie für eine Musik? Die beiden Hauptsänger waren Stavros Drechos (der einzige Grieche in der Combo) und Kerstin Schiel (die, wie mir anschließend erklärt wurde, gar kein Griechisch spricht, aber so einwandfrei singt, das sie nach Konzerten bisweilen von Griechen auf Griechisch angesprochen werde). Sie sangen abwechselnd Lieder, deren Inhalt Gary Schneider vorher jeweils kurz erklärte. Es waren die üblichen teils lustigen, teils ernsthaften Themen, die echte Volksmusik ausmachen: Liebe, Armut, Ärger mit der Obrigkeit, fröhliche Zecherei und so weiter. Mir kamen die Melodien anfangs aber recht einförmig vor, und manche erinnerten mich an russische Lieder. Achim Schiel auf seinem langhalsigen Buzúki umspielte diese Melodien filigran, und das war für meine Ohren zunächst das einzige Interessante, während Melodie und Rhythmus mich eher einlullten als meine Aufmerksamkeit steigerten, und die Texte verstand ich ja auch nicht. So saß ich zugegebenermaßen in der ersten Hälfte des Konzertes etwas gelangweilt da. Aber nach das Pause – lag es an dem griechischen Wein, von dem ich in der Pause getrunken hatte, lag es an der Gewöhnung oder lag es an der Musik selber, die sich anders darbot? – wie auch immer, jedenfalls hörte ich plötzlich ganz anderes beziehungsweise viel mehr: Da waren weiterhin die Liedmelodien, die aber abwechselnder wurden, da war weiter das filigrane und an Komplexität zunehmende Buzúkispiel, da waren die Ud, die Mandoline und die Baglamás (Buzúkis im Jackentaschenfoirmat, die dereinst entwickelt wurden, um sie schnell vor der Polizei verstecken zu können, wobei ich nicht mehr weiß, warum das notwendig war) unterstützten dieses Umspielen teils mit anderen Stimmen, und da waren die beiden Gitarren und der Kontrabaß, die eine Rhythmussektion bildeten. Und diese drei Ebenen wurden immer komplexer, ich swichte zwischen ihnen immer hin und her und konnte letztlich gar nicht genug kriegen. Es klang mal osmanisch-orientalisch, mal klezmer-jazzig, mal balkanisch und war doch alles griechisch oder doch türkisch-griechisch aus der Zeit vor der gewaltsamen Entmischung der beiden Völker in den 1920er Jahren. Das war einfach erstklassige Musik, und wie mir dann erklärt wurde, waren die Stücke der zweiten Hälfte tatsächlich komplexer, es war nicht nur meine Einbildung oder der Wein.

Achim Schiel erklärte mir auch, dass sie vor griechischem Publikum noch viel orientalischer spielen, während das an diesem Abend recht europäisch gewesen sei. Eine Frau meinte, die Ansagen seien erfreulich kurz gewesen, so dass mehr Zeit für die Musik gewesen sei, als bei manchen anderen Bands, und Achim sagte, das sei so üblich in Griechenland, wo man einfach spiele ohne was zu erklären. Und er erklärte das „Buzúki“ im Griechischen ein neutrales Wort sei, so dass es „das Buzúki“ heißte und nicht „die Buzúki“, wie man meistens sage. Nun ja, ob ich da unsere Irish Folk Musiker von überzeugen kann, von nun an „das Bouzouki“ zu sagen? Die Musiker dieses Abends, ein Grieche, ein Franzose, sechs Deutsche wohnen übrigens verstreut zwischen Mainz und Düren, sofern ich das richtig verstanden habe.

Über diesem informativen Gespräch verpasste ich die Bahn um 23.14 Uhr um drei Minuten und nutzte die halbe Stunde Wartezeit, indem ich auf eine Krippe in den Rhein hinaus ging, über mir den Vollmond, stromaufwärts die Lichter von Oberwinter, flussabwärts die von Bonn, schräg hinter mir die angestrahlte Drachenfels-Ruine, und etwas auf der Tin Whistle spielte. Ich sag’s Euch, das ist noch schöner als auf einer Bühne oder bei einer Session, wenn die Rheinwellen in das Spiel mit einstimmen und einem nur die Nixen zuhören und Vater Rhein höchstpersönlich. Beinahe hätte ich darüber auch noch die Bahn um 23.44 Uhr verpasst.

Ta Alánia:
http://www.taalania.de/
Feuerschlösschen:
http://www.folkimfeuerschloesschen.de.vu/

MAS

Monday, November 12, 2007

CD-Rezension: Planxties & Airs. Portrait

Planxties & Airs. Portrait

Eigenverlag 2007, http://planxties-airs.de
11 Tracks, 62:52 mit Fotos und dt. u. engl. Infos

Irisches Duett aus kleinen und großen Pfeifen

Kennt jemand noch die Fernsehserie „Silas“, die 1981 als Weihnachtssechsteiler lief mit dem zwölfjährigen Patrick Bach in der Hauptrolle? Silas ist ein ausgebüchster Zirkusjunge, der seinen Lebensunterhalt damit verdient, dass er auf dem Rücken seines Pferdes Kunststücke vorführt und dabei Flöte spielt. Er beherrscht sein Instrument so, dass er sogar einen entlaufenen Zirkusbären damit besänftigt. Eines Tages befindet er sich in der großen Kirche in der großen Stadt und schaut voller Erfurcht an den Orgelpfeifen hinauf und sagt anerkennend zu dem Organisten: „Du hat aber viele Flöten.“ Leider kommt es nicht zu einem Zusammenspiel des kleinen Flöters und des Organisten, aber wer sich vorstellen möchte, wie das klingen könnte, mag sich die hier vorliegende CD von Ulrike und Claus von Weiß aus Düsseldorf anhören, die ansonsten vor allem durch ihre English Folk Band Morris Open bekannt sind.

Außer an Silas dachte ich sofort an die in der Bretagne traditionelle Kombination von Orgel und Bombarde. Hier aber geht es nicht um bretonische, sondern um irische Musik, um Jigs, um Airs und so manches im Tempo dazwischen. Claus spielt Tin Whistles und Low Whistles und Ulrike die Weimbs-Orgel in der Christuskirche in Brühl. Bisweilen spielt er eine Melodie und sie begleitet ihn mit Akkorden, so wie man es oft von Keyboards kennt, dann aber übernimmt sie mit der Orgel die Melodieführung, und das ist wirklich ein ganz ungewohntes Klangerlebnis, einen Jig auf einer Kirchenorgel zu hören. Ungewohnt, aber passend, auch wenn man sich wiederum schlecht die darauf tanzenden Tänzer in einer europäischen Kirche vorstellen mag, aber warum nicht. Bei afrikanischen Gottesdiensten geht das ja schließlich auch.

Unter den elf Stücken der CD ist „I have a Wife of my Own“ mein Favorit, und das nicht nur, weil ich dabei immer Tom Kannmachers Vertextung über das Segelboot im Vorgarten im Hinterkopf habe, sondern weil dieser Tune hier so meisterhaft arrangiert ist, dass ich ihn immer und immer wieder hören mag. Die Orgel fängt mit sachte Akkorden an, beginnt dann, den ersten Part der eigentliche Melodie zu spielen, die Whistle den zweiten Part, dann übernimmt letztere beide Teile, die Orgel akkordisch dahinter, doch dann übernimmt sie wieder, aber zunächst ein jazzig bis kirchenmusikähnlich klingendes Intermezzo, das dann in die eigentliche Melodie übergeht, um sie dann aber immer wieder zu verfremden, bis zuletzt die Whistle wieder in die traditionelle Melodie übergeht.

Aber auch sonst ist diese CD ein Hochgenuss und ich bin echt traurig, das Konzert in Beuel verpasst zu haben, weil wir schon was anderes vorhatten. Fast die Hälfte der Stücke ist von Claus selbst geschrieben, die anderen sind Traditionals oder solche von O’Carolan. Fazit: Eine originelle Idee genial umgesetzt! Das ist meines Erachtens echt ein besonderes Scheiblein!

Liste der Stücke:

1.) The Lilting Banshee / The Blarney Pilgrim / The Lilting Fisherman (trad.)
2.) Hedgehog’s Lament (Claus von Weiß)
3.) I Have A Wife Of My Own (trad.)
4.) Sheebeg And Seemore / Lord Inchiquni (Turlough O’Carolan)
5.) Abbotts Bromley Horndance / Snakes And Ladders / Banish Misfortune / Sir Doby’s Jig (trad. / Claus von Weiß / trad. / Claus von Weiß)
6.) The Green Man (Claus von Weiß)
7.) Daylight Fading / The Kid On The Mountain / Morrisons’s Jig (Claus von Weiß / trad. / trad.)
8.) Love Lie Beside Me (trad.)
9.) The Friar’s Breeches (trad.)
10.) Hornpepi’s Farewell (Claus von Weiß)
11.) The Priimrose Lass / The Morning Star / Father Kely’s (trad.)


Wer die Silas-Fernsehserie nicht kennt, schaue mal hier hinein:
http://www.fernsehserien.de/index.php?serie=627


Bisherige Rezis von mir zu Ulrike und Claus von Weiß:
Morris Open am 25.2.2007 in der Nachfolge Christi – Kirche in Bonn-Beuel
online: http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2007/02/konzertrezension.html
CD: Morris Open. Tomorrows Tradition
online: http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2007/02/konzertrezension.html

MAS

Friday, November 09, 2007

Dán am 9.11.2007 im Bungersthof in Königswinter-Oberdollendorf

Dán am 9.11.2007 im Bungersthof in Königswinter-Oberdollendorf

Wenn Dán in der Nähe sind, dann muss ich hin, auch wenn ich eigentlich gar keine Zeit habe. Von diesem Zusammenspiel von Joergen W. Lang mit seiner auf DADGAD gestimmten Gitarre, seiner Low Whistle, sowie seinen Stimmbändern und dieses Mal auch mit einer (oder einem, wie ich kürzlich lernte, da das griechische Wort neutrum ist) Bouzouki, Franziska Urton mit ihrer Fiddle und Johannes Mayr mit seinem Akkordeon und dem riesigen Kontrabass bin ich immer wieder so hin und weg, mehr brauche ich eigentlich gar nicht zu schreiben, es klingt immer eher wie ein Werbetext, als wie eine Rezension. Aber soll ich mir denn die Kritik aus der Nase ziehen, wenn ich doch eben einfach nur begeistert bin? Vielleicht sollte Petra die Rezi schreiben, denn ihr ist die Musik von Dán (teilweise) zu melancholisch. Aber gerade das liebe ich so, diese Tiefe, diese Weite, diese Sehnsucht, so passend zu einsamen Küsten, Wiesen, Mooren, wie sie so typisch sind für Irland und Schottland. Und doch ist die Musik von Dán alles andere als klischeeverhaftet, nein, sie lebt von Originalität in den Arrangement und auch ihr Repertoire ist keines, das man von vielen anderen Irish Folks Bands auch kennt. Sicher gibt es so allseits bekannte Stücke dabei, aber eben auch irgendwo ausgegrabene oder eben selbst geschriebene oder es sind Einflüsse aus der kontinentaleuropäischen Balfolk- und Bordun- oder allgemein Volksmusik vorhanden . Und dann sind es die Arrangement, die so viele Feinheiten enthalten, dass ich sie teilweise erst beim dritten oder vierten Anhören eines Stückes entdecke, zum Beispiel zwei Melodien gleichzeitig, die gegeneinander laufen, und wobei mal die Flöte die eine und Geige und Akkordeon die andere spielen und sich dann abwechseln, so vor allem bei „Hares on the Mountain“, bei dem neben der eigentlichen Melodie noch die von „Wie schön blüht uns der Maien“ gespielt wird. Neu bei diesem Konzert war ein noch stärkerer Einsatz von Satzgesangpartien durch Johannes und Franziska, und dass fast unplugged gespielt und gesungen wurde. Nur Joergens Gitarre war angestöpselt, sonst lief alles rein akustisch. Und neu ist, dass Joergen nun im Elsaß lebt als Mieter keines Geringeren als Rüdiger Oppermann. Na, von diesem Vermieter ist sicherlich noch einiges an Inspiration zu erwarten, deren Früchte man bei künftigen Konzerten und CDs wird hören können. Man darf gespannt sein.

Schade nur, dass gar nicht so sehr viel Publikum da war. Der Gastraum war in seiner halbierten Version zwar gut besetzt, aber eben nur in der halbierten. Aber andererseits war es os noch gemütlicher und nur so das unverstärkte Konzert möglich. Die familiäre Gemütlichkeit des Konzertes aber – so wurde mir zugetragen – gefiel nicht allen gleich gut. An unserm Nachbartisch wurde gemosert: „Ja sind wir hier auf einem Familientreffen? Wozu zahlen wir denn Eintritt?“, was laut einer Freundin, die mit uns da war, daran lag, dass die Musiker das Konzert unpünktlich angefangen haben und die Pause mit freundschaftlichen Gesprächen zu lange hinzogen. Das habe gegenüber dem Publikum eine professionelle Aufmerksamkeit vermissen lassen. Nun, das fiel mir keineswegs so auf, aber ich wurde gebeten, das weiter zu geben, und tue es. Wer kann es schon allen recht machen? Die selbe Freundin sagte aber auch, dass ihr besonders das harmonische Zusammenspiel von Franziska und Johannes gefallen habe. Es sei doch schon zu sehen, wenn Musiker, die zusammen auf der Bühne stehen, sich so gut verstehen. Jou, dat is et.

Im Übrigen wurde erklärt, dass man Dán nicht „Dan“, sondern „Don“ ausspreche, also mit so einem offenen o wie bei dem schwedischen a mit dem Kringel darüber. Ha, dann war das damals im Zirkuszelt nicht der nordeutsche Slang von Jen Kommnick, sondern es war die korrekte aussprache.

Dán:
http://www.danmusic.de/
Bungertshof:
http://www.bungertshof.de/

Früher Rezis von mir zu Dán:
CD: Dán. Stranger at the Gate
http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2006/02/cd-rezension-dn-stranger-at-gate.html bzw. http://tinyurl.com/c938n
meine Folker!-Rezi von deren CD:
CD: Dán. Stranger at the Gate.
In: Folker! 03.06., S. 84. Online: http://www.folker.de/200603/bescd.htm#01
Dán am 20.01.2006 im Bungertshof in Königswinter-Oberdollendorf
http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2006/01/konzertrezension-dn-am-20012006-im.html bzw. http://tinyurl.com/8fmug
2. Celtic Attractions Festival am 26.5.2006 im Zirkuszelt im Kinder- und Jugendzentrum Köln-Weiß
http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2006/05/konzertrezension-2-celtic-attractions.html

Sonstige Rezis von mir zu Johannes Mayr:
CD: Johannes Mayr. blue bellow
http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2004/05/cd-rezension-johannes-mayr-blue-bellow.html bzw. http://tinyurl.com/apuy5
und http://www.folkig.de/reviews/johannesmayr.php3
CD: Johannes Mayr. blue bellow
In: Folker! 06.04, S. 80.
online: http://www.folker.de/200406/rezi-d.htm#06
Bal Folk mit Mensch Mayr und Jostal in Marienthal am 5.12.2004
http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2004/12/konzertrezension-bal-folk-mit-mensch.html bzw. http://tinyurl.com/8spax

Und zu Franziska Urton:
CD: Colman Conolly, Tobi Kurig, Franziska Urton. Blue
In Folker! 03.07, S. 80, online http://www.folker.de/200703/rezi-d.htm#01

Und zu Joergen W. Lang:
16. Tanz & Folk Fest Rudolstadt vom 7. bis 9.7.2006 – Eindrücke
http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2006/07/festivalbericht-16-tanz-folk-fest.html bzw. http://tinyurl.com/lyqj8

MAS

Thursday, November 08, 2007

Klangwelten-Festival am 8.11.2007 in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn

Klangwelten-Festival am 8.11.2007 in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn


Mein drittes Klangwelten-Festival erlebte ich, wie auch in den beiden Jahren, in der KAH in Bonn, auch „Bundeskunsthalle“ genannt. Für Rüdiger Oppermann war es indes die 21. Tour, auf der wieder einmal für deutsche Ohren ungehörtes und ungewohntes bot, selbst für die Ohren eines Folkies und begeisterten TFF-Besuchers.

Ja, der Anfang war so exotisch nicht, es sei denn man fremdelt schon beim Klang einer Sackpfeife und einer Trommel. Mit nämlichen Instrumenten bestückt stiegen Rüdiger Oppermann und Bijan Mahjub (ja, unser Bijan aus Köln, der Spielmann) die Treppe herunter mitten durchs Publikum. Bijan spielte einen iranischen Dudelsack, der fürderhin leider nicht mehr zur Anwendung kam, und Rüdiger eine Trommel. Das klang orientalisch bis mittelalterlich, also durchaus gewohnt für einen regelmäßigen Besuchers des mittelalterlichen Marktes zur Weihnachtszeit in Siegburg und ab und zu ähnlicher Veranstaltungen hier und dort. Im weiteren Verlauf des Konzertes hielt Rüdiger Oppermann sich an seine beiden Harfen, die schon auf der Bühne auf ihn warteten, denen er wieder keltische und doch nicht keltische Weisen entlockte, verbunden mit allerlei elektronischer Verstärkung wie Echos, Loops und dergleichen. Bijan griff hingegen zur Bombarde, und damit war er so laut, dass man eine unverstärkte Harfe eh nicht mehr gehört hätte. So aber boten die beiden in der Bretagne heimischen Instrumente unter dem Titel „Far West“ eine sehnsuchtsvolle Kontrastharmonie. Da rauschten die Atlantikwellen gegen die Steilfelsen, obwohl nur ein sanftes Lüftlein über die Wiesen strich.

Vom Westen in den Osten ging es anschließend und zwar auf sehr sehr ungewohnte weise. Drei Herren und eine Dame aus Korea, Kim Juhong, Cho Wonil, Lee Howon und (ausnahmsweise Ladies last) Oh Hyunyu boten als Ensemble Samulon Noreumachi auf diversen Trommeln und Gongs (Kwänggari, Tschanggo, Buk und Jing mit Namen) einen Percussions-Sturm sondergleichen. Es wirkte wie spontan, aber war einstudiert bis auf den letzten Handgriff und in Korea eine im Volk so weit verbreitete Tradition wie hier zu Lande die Blaskapellen. Wir blieben in Far East mit Hong Yü Chen, einer zierlichen Chinesin aus Nanjing, die eine ebenso zierliches Instrument spielte, eine Guqin, eine klassische Griffbrett-Zither, die seit 2500 Jahren gespielt wird und auch tatsächlich in zumindest fast so alten Instrumenten vorkommt. Das klang so schön chinesisch, dass man sich wünschen möge, die Chinesen generell wären auch in Politik und Wirtschaft so feinfühlig wie in dieser Musik. Und welch ein Kontrast zu den Koreanern, zumindest zu den Trommlern dieses Abends!

Obwohl die Koreaner und die Chinesin traditionelle, feststehende Arrangements spielten, konnten sie sich dennoch improvisierend mit den Westlern zusammen tun. Der Westler, mit dem es die Trommler zuerst zeigten, war für unser Sprachgebrauch ein Orientale, nämlich Houssaine Kili aus Marokko. Ja das ist schon komisch, dass wir Marokko zum Orient zählen, obwohl es doch zum Maghreb gehört, zum Westen eben. Er sang und spielte auf seiner Guimbri, einem sehr archaisch aussehenden Zupfinstrument aus einer fellbespannten Holzkiste, zuerst alleine ein Lied aus seiner Gnawa-Tradition, doch wurde er dann von den Koreanern begleitet. Und es passte wie chinesischer Tee zu marokkanischer Minze: Wunderbar!

So ging es dann den ganzen Abend weiter in unterschiedlichen Zusammenspielen zwischen Atlantik und Pazifik, Bombastisches und ganz Zartes wechselten einander ab. Sehr interessant war auch das Spiel auf drei Schalmeinen oder schalmeiähnlichen Instrumenten bretonischer, koreanischer und chinesischer Herkunft, vorgetragen von Bijan, Oh Hyunyu und Hong Yü Chen, das zeigte, wie ähnlich sich diese unterschiedlichen Kulturen doch bisweilen sind. Die Seidenstraße lässt grüßen. Am Schluss ging es dann in rheinische Gefilde, nein nicht in die Kölner Bucht, aber ins Elsaß, dem Bijan ein Stück gewidmet hat: „Les Vagues d’Alsace“, die „Wellen des Elsaß“, womit er die weinbestandenen Hügel meinte.

Wie ich las war Bijan nur bei der ersten Hälfte der Tournee dabei, bei der zweiten statt seiner Enkh Jargal, also Epi, der Mongole. So gerne ich Epi höre, so bin ich doch froh, es hier mit Bijan erlebt zu haben, denn sonst wäre der Osten doch etwas übervertreten gewesen. Und außerdem mag ich den Klang von Bombarden und Schalmeien so sehr! (Wie ich mittlerweile erfuhr, werde ich in Jena sein, wenn dort Epi mit dabei ist, und ich werde die Gelegenheit nutzen, dort man hinein zu lauschen.)

Ach ja, Bijan bat mich, auch zu schreiben, dass das Öffnen der Türen zu Beginn der Zugabe für die Musiker sehr unangenehm gewesen sei, da sie dadurch von der Bühne aus auf die offenen Türen gesehen hätten und Unruhe ins Publikum gekommen sei.

Und nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass auch Johannes Mayr und Ingrid Mayr-Feilke (Dán, Mensch Mayr u.a.) im Publikum weilten und die Musik sehr genossen.

Klangwelten:
http://www.klangwelten.com/
KAH:
http://www.kah-bonn.de/

Frühere Rezis von mir zu Rüdiger Oppermann und/oder den Klangwelten:
Klangwelten-Festival am 8.11.2005 in der Kunst- und Ausstellungshalle in Bonn
http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2005/11/konzertrezension-klangwelten-festival.html bzw. http://tinyurl.com/c6xf6
16. Tanz & Folk Fest Rudolstadt vom 7. bis 9.7.2006 – Eindrücke
http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2006/07/festivalbericht-16-tanz-folk-fest.html bzw. http://tinyurl.com/lyqj8
Klangwelten-Festival am 21.11.2006 in der Kunst- und Ausstellungshalle in Bonn
http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2006/11/konzertrezension-klangwelten-festival.html

MAS

Sunday, November 04, 2007

Konzertrezension: Jake Walton & Eric Liorzou am 4.11.2007 beim Folk im Feuerschlösschen in Bad Honnef

Jake Walton & Eric Liorzou am 4.11.2007 beim Folk im Feuerschlösschen in Bad Honnef


Dieses Mal kam ich nur mit 15 Minuten Verspätung in Bad Honnef an, es war keine Bahn ausgefallen, war sogar noch rechtzeitig zum Konzertbeginn im Feuerschlösschen, und somit war alles im Lot.

Als ich vor vielen Jahren (1992) der Drehleierspielerin Konstanze Kulinsky den Vorschlag machte, ihre Drehleier doch mal bei der irischen Session im Boulanger in Tübingen zu spielen, hielt sie das für unmöglich, da doch die Drehleier gar nicht zur irischen Musik passe. Im Jahr zuvor, also 1991, hatte ich aber auf dem Irish Folk Festival in Koblenz Jake Walten gehört, und der bewies doch eigentlich, dass es doch passte. Aber ja, die Musik, die er spielt ist keine Sessionmusik, zumindest keine, wie man sie so auf normalen irischen Sessions spielt.

Nun nach 16 Jahren hörte ich ihn also zum zweiten Mal und zwar in Begleitung von Eric Liorzou. Jake stammt aus Cornwall, Eric aus der Bretagne, also aus zwei ethnisch eng miteinander verwandten Regionen, die aber durch die Nordsee voneinander getrennt sind. Und während man in Cornwall keine keltische Sprache mehr spricht, ist das Bretonische noch lebendig, wenn es auch beinahe das Schicksal des Cornischen geteilt hätte. Und nun saßen die beiden da im Foyer des Feuerschlösschens, Eric von uns aus gesehen links, Jake rechts, ersterer mit zwei Gitarren, davon einem zehnsaitigen Unikat, das er aber als Mandola vorstellte mit dem Eigennamen Nelson, und zweiterer mit einer Gitarre und eben besagter Drehleier ausgestattet. Jake setzte überdies seine Stimmbänder nicht nur für die Ansagen und Witze über die Drehleier ein (Was ist der Unterschied zwischen einer Drehleier und einem Trampolin? Wenn man auf das Trampolin springt, zieht man vorher die Schuhe aus.), sondern auch zum Singen, und zwar vor allem eigene Lieder, aber auch welche von William Butler Yeats, Donevan und anderen, zumeist mit Inhalten, in denen es um die Natur, die Jahreszeiten, den Westwind und um mehr oder weniger spirituelle Bezüge zur Natur ging. So ganz verstand ich die Texte nicht, sondern müsste sie mal nachlesen. Diese begleitete entweder beide mit ihren Gitarren oder aber Jake auch mit der Drehleier, die er dabei recht sparsam bediente. Die Melodien dazu wirkten recht elegisch, verträumt.

Schneller ging es bei den reinen Instrumentals zur Sache, vor allem bei Kombinationen von Mandola und Drehleier. Ja, das waren keine Jigs und Reels, sondern eher Bourees und andere französische Tanzmelodien, auch mal was im Siebenertakt, auch mal Walzer, aber auch das eine oder andere Inselkeltische war dabei. Dabei konnte er dann auch schnarren, und die Mandola passte mit ihrem sehr sehr harten Klang sehr gut dazu. Das ging richtig ab!

Somit war das mal ein ganz besonderes Konzert im Feuerschlösschen, wie man es nur alle paar Jahre mal zu hören bekommt, wenn überhaupt. Wie sagte Jake: Er bewundere das Publikum, das so aufmerksam Liedern zuhöre, die es nie vorher gehört habe und wohl auch nie wieder hören werde. Ich musste anschließend doch wieder eine halbe Stunde auf die Bahn warten, und nutzte die Zeit, auf eine Krippe, also einen Wellenbrecher im Rhein hinaus zu gehen. Das Wasser spiegelte die Reflexion der Lichter von Bonn in den Wolken, leise glitt ein Frachter stromab, während ein Schuber auf Bergfahrt mehr Arbeit hatte, aber sich harmonisch in diese nächtliche Flussstimmung hinein passte. Das passte zu der Musik der beiden Kelten, die auf diese Weise in mir nachhallte.

Jake Walton:
http://www.jakewaltonmusic.co.uk/

FiF – Folk im Feuerschlößchen:
http://www.folkimfeuerschloesschen.de.vu

MAS

Thursday, November 01, 2007

CD-Rezensionen von mir im Folker! 06.07

CD-Rezensionen für den Folker 6/07:
von Michael A. Schmiedel

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WOLTÄHR
Mir schwaeze Platt
Op der Lay 2007, http://www.voltaire-woltaehr.de/
20 Tracks, 63:30 mit Fotos, je teils auf hochdt., moselfränk., luxemb., franz., breton. Texten und hochdt. Infos

„Woltähr“ ist zugleich der Spitz- und Künstlername von Walter Liederschmitt aus Trier und der Name seiner Band, welche nun ihre sechste reguläre CD seit 1992 vorlegt. Das Programm der Combo besteht aus einer eigenwilligen Verbindung von moselfränkischer Mundart, Franko- und Keltophilie, Chanson, Liedermacherei, Deutsch, American, Irish & Bretonischem Folk, Obrigkeitskritik und Heimatliebe, und jede CD hat überdies ihr eigenes Thema, so hier das Zusammengehören(sollen) der Region des Dreiländerecks Deutschland-Frankreich-Luxemburg, Saar-Lor-Lux oder Austrasien unter tanzbarem bretonischem Einfluss, und mit der Qual der Wahl zwischen Moselwein und Cidre beziehungsweise Viez. Diese Heimatkonstruktion wird durch das Coverfoto, das die Mosel in ihrem Lauf vor 12.000 Jahren zeigt, als sie noch durch das Konzer Tälchen floss, gekrönt. Außer Woltähr höchstselbst mit seiner unnachahmlichen Stimme, die bisweilen klingt, als sei Bob Dylon als noch nicht ganz wacher Moselwassermann wiedergeboren, sowie mit Gitarre und Leier, sind Uwe Heil (Gitarren, Blues Harp), Carsten Söns (Bässe), Christian Meissner (Schlagzeug + Gedöns), Gert Bukowsi (Keyboards), Daniel Bukowski (weitere Bässe), Dorle Schausbreitner (Gesang, Gitarre), Florian Schaubreitner (Bass), Markus Mich (Gesang, Gitarre), Patric Ludwig, Robert Gollo Streffen und Renée Weber ( je Gesang) am Bandsound beteiligt.

S. 86
online: http://www.folker.de/200706/rezi-d.htm#09

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IONTACH
jiggin’it
Eigenverlag 2007, http://www.iontach.de/
13 Tracks, 49:41 mit Fotos engl. u. gäl. Texten u. engl. u. dt. Infos

Die erste CD dieses in Wremen bei Bremen ansässigen deutsch-irischen Irish Folk Trios wurde als erste „Irish Folk CD made in Germany“ im Folker! (06.04) als Besondere gekürt, und auch diese zweite steht ihr in nichts nach, außer dass nicht Lateinisch gesungen wird. Was bei der ersten besonders ist, erwartet man bei der zweiten schon, und ja, man kann ohne Furcht zugreifen. Es sind sechs Instrumentals der Gattungen Jig, Reel, Polka, Hornpipe, Waltz und Slow Air und sieben Lieder auf Englisch oder Gälisch mit jeweils erstklassiger Instrumentbegleitung und in ausgefeilten Arrangements. Sowohl die gesangliche, als auch die instrumentelle Polyphonie geht unter die Haut und verursacht einen wohltuenden Schauer im ganzen Körper. Besonders hervorzuheben sind auch der Harmonie- und der Satzgesang, sowie das Cello! Die Musik ist in vielen feinen Details so ganz anders, als es sich viele unter Irish Folk vorstellen, und doch gehört sie einwandfrei in dieses Genre, ist also keine Weltmusik-Fusion. Verantwortlich für dieses Meisterwerk sind Siobhán Kennedy (vocals, flute, whistles, fiddle, concertina, stepp dance) , Angela Berns (vocals, bodhrán, keyboards, piano, whistle, shaker) und Jens Kommnick (vocals, guitar, bouzouki, mandoline, viola, cello, bass, uilleann pipes, whistles, pioano).

S. 85
online: http://www.folker.de/200706/rezi-d.htm#04

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HARMONY GLEN
Streaming Tunes
Eigenverlag 2007, www.harmonyglen.com/
12 Tracks, 59:21 mit Fotos u. engl. Infos

Das im Folker! 05.06 besprochene Debut-Album dieses Irish Folk-Quintetts aus dem niederländischen Wageningen war schon sehr gut, und dieses zweite Werk mit je sechs Instrumentals (Reels, Jigs, Walzer) und Liedern gefällt mir noch besser. Es enthält einen mitreißenden, groovigen, nicht selten jazzigen Sound, sowohl in den schnellen, als auch in den ruhigeren Partien. Letztere sind alles andere als langweilig, sondern weisen Melodiespannungen und teilweise Zweistimmigkeiten auf, die so richtig tief rein gehen. Auch so manches Intro ist vor der Temposteigerung voller filigraner Spannung, die sich dann entlädt in ein rasendes, mal fließendes, mal galoppierendes Crescendo wie man es von den besten Bands Irlands oder der USA gewohnt ist, ohne dass die zweifelsohne vorhandene Anstrengung heraus zu hören wäre. Besonders begeistert bin ich vom Banjo und von der Concertina, die aber nur die Spitze des Eisberges bilden. Neben Traditionals (auch einem schwedischen) sind auch eigene Tunes und Texte vorhanden, darunter das geniale „Kickin’ a Cuckoo“ in 30er-Jahre-Ragtime-Spielweise. Die Combo besteht aus Dominique Bentvelsen (double bass), Nineke Bijker (vocals, guitar, spoons), Sjoerd van Ravenzwaaji (banjo, guitar, vocals), Vincent Pompe van Meerdervoort (vocals, box, bodhrán, tarabuka) und Mike Bruinsma (fiddle).

S. 88f.
online: http://www.folker.de/200706/rezi-eu.htm#09

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CELTIC CHAKRA
Moving Stones
Eigenverlag 2007, http://www.celtic-chakra.de/
12 Tracks, 57:59 mit Fotos, engl. Infos und engl. u. gäl. Texten

Vier Männer und eine Frau aus Glattbach im Rhein-Main-Gebiet bieten auf dieser CD eine filigran, teils brav, teils flott gespielte und gesungene Zusammenstellung aus vier Liedern und acht Instrumentals in irischer und etwas baskischer Tradition. Die Trackliste im Büchlein ist fehlerhaft, und die zu hörende Frau ist darin nicht als Musikerin erwähnt.

S. 94

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THE CLANMAKENOISE
Green and Grey
Eigenverlag 2007, http://www.clanmakenoise.de/
11 Tracks, 42:05 mit wenigen engl. Infos

Drei Männer und eine Frau aus Geroda in Franken spielen acht Instrumentals und singen drei Lieder aus Irland in teils schön flüssiger, teils etwas abgehackter Spielweise. Ihre Vorbilder Solas, Beoga oder Flook erreichen sie zwar bei weitem noch nicht, aber besonders Flöte, Gitarre und Bhodrán sind sehr schön anzuhören.

S. 94

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CALEDONIX
Fields O’Storied Fame
Eigenverlag 2007, http://www.caledonix.de/
16 Tracks, 74:37 mit Fotos, dt. Infos und engl. Teiltexten

Wie schon die erste CD (vgl. Folker! 06.04) dieser schwäbischen Wahlschotten aus Stuttgart so enthält auch diese vor allem deftig von Männern, aber auch zart von einer Frau gesungene schottische Lieder, und ein paar Instrumentals (13 zu 3). Mehrstimmigkeit hier und da und wieder eine recht bluesige Mundharmonika fallen als besonders lobenswert auf.

S. 94

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LE CAIRDE
Again
Eigenverlag 2007, http://www.lecairde.de/
13 Tracks, 50:24 mit Fotos u. dt. Infos

Das rein männliche Quartett aus Roßdorf bei Darmstadt bietet vor allem Balladen und andere zumeist getragene Lieder und brav gespielte Tunes aus Irland und Schottland in ruhiger Lagerfeueratmosphäre. Sehr schon zum Entspannen und Träumen! Und wann hörte man schon mal die Dingle Regatta gesungen?

S. 96

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THE POKES
Poking the Fire
Puke Music 2007, http://www.pukemusic.de/, http://www.thepokes.de/
13 Tracks, 65:53, mit Fotos, eng. Infos u. engl. u. dt. Texten

Im Fahrwasser der Pogues, aber nicht als Coverband, sondern mit eigenen Songs, darunter einem deutschen, bewegen sich die Pokes aus Berlin. Die sieben Jungs und das Mädel legen richtig los. Der treibende Rhythmus und der punkig-gröhlende Gesang werden Fans der irischen Punkfolkies und auch solche von Fiddlers Green und ähnlichen Bands begeistern.

S. 97

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JAMESTOWN FERRY
when the bluebird sings...
Bluebird Café Berlin Records, http://www.bcb-records.de/, http://www.jamestown-ferry.de/
13 Tracks, 63:29 mit Fotos, engl. Texten und Infos

Mike und Doreen Wolter aus Berlin präsentieren auf dieser Scheibe eine ruhige, sanfte, poetische Country-Folk-Musik und werden dabei von zahlreichen Gastmusiker(inne)n, darunter auch Kerstin Blodig und Ian Melrose unterstützt. Viele der Songs sind selbstgeschrieben, einige von Bob Dylon, Dolly Parton und anderen Songwritern.

S. 96

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CHRIS SIMMANCE
Fame and Fortune
Eigenverlag 2007, http://www.simmance.de/
12 Tracks, 41:52 mit Fotos u. engl. Texten

Wie auch die im Folker! 01.05 und 04.05 besprochenen CDs des in Schwaben wohnenden südenglischen Straßenmusikers ist auch diese voller authentischer Poesie, teils überschwänglich gut gelaunter, teils sehnsuchtsvoll melancholischer Texte und Melodien, die er mit Akkordeon, Gitarre, Keyboard und vor allem seiner recht hohen Stimme vorträgt.

S. 97

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JULA BASSANA
Aperto
Eigenverlag 2007, http://www.julabassana.de/
15 Tracks, 40:43 mit Fotos u. wenigen dt. Infos

Drei Frauen aus Hattingen an der Ruhr nehmen uns mit auf eine rein instrumentelle musikalische Reise mit sehr vielen Stationen in Irland, aber auch welchen in Schottland, Mazedonien, Frankreich und Louisiana. Ein Stück ist selbst komponiert, und alle sind arrangiert mit bis zu drei Akkordeons, sowie Percussion, Metallophon und anderem Schlagwerk.

S. 94


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GITANES BLONDES & FRIENDS
Journey
Eigenverlag 2006, http://www.gitanes-blondes.de/
16 Tracks, 71: 31 mit Fotos u. engl. Infos

Die drei blonden Zigeuner und ihre zwei Feundinnen und vier Freunde leben in München, woher auch immer sie sonst stammen und spielen eine sehr feine, filigrane rein instrumentelle Weltmusik irischer, ungarischer, (weiß)russischer und anderer Herkunft auf Violine, Gitarre, Klarinette, Akkordeon, Kontrabass, Piano, Cimbaly und Percussion.

S. 95

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Leider zu wenig Platz für:

MARY-KATHRYN
Dreams & Visions

Rhythm House Records 2007, http://www.rhythmhouse.com/, http://www.mary-kathryn.com/
10 Tracks, 49:50 mit Fotos u. wenigen engl. Infos

New Age-World-Popmusik aus Colorado.

wird im Heft 01.08 erwähnt