Thursday, February 09, 2006

CD-Rezension: Dán. Stranger at the Gate

Dán. Stranger at the Gate

Eigenverlag 2005 mit mit deutschen Infos und Fotos
12 Tracks, 56,35 Minuten

Ein Foto einer steinernen Buddhafigur auf einem Torpfosten ziert das orangene Cover. Der Buddha als Fremder am Tor auf einem Cover in der Farbe buddhistischer Mönchsroben, aber nein, es handelt sich nicht um eine CD mit buddhistischer Musik, worauf auch die keltische Ornamentik links oben hinweis, sondern um keltische Musik aus Irland und Schottland nebst einigen kontinentaleuropäischen Melodien und einer aus Quebec. Die Musiker sind ein Oldenburger, ein Augsburger und eine Münsterländerin, Joergen W. Lang (Gitarre, Low Whistle und Hauptsänger), Johannes Mayr (Akkordeon, Kontrabass und Gesang) und Franziska Urton (Fiddle und Gesang), eben die selben, deren Konzert am 20.1.2006 im Bungertshof in Königswinter-Oberdollendorf in auch rezensiert habe (vgl. http://tinyurl.com/8fmug). Acht Tunes bzw. Tunesets (Jigs, Reels, Polkas, Lamentations u.a.) und vier Lieder („When I First Came to Caledonia“, „The Snows They Melt the Soonest“, „Hares on the Mountain“ und „Sandy Bell’s Broadstreet“) enthält diese von Anfang bis Ende spannungsreiche Scheibe, zumeist Traditionals oder aus den Federn irischer Musiker wie z.B. Jerry O’Connor, Mick Kensella oder Cathal McConnell, wobei das der CD den Titel gebende „The Stranger“ vom amerikanischen Sackpfeifer Benedict Koehler stammt. Aber auch Joergen Lang hat zwei Eigenkompositionen beigesteuert, das schon in der Konzertrezi erwähnte „Nem Üzemel“ unverkennbar aus seiner und Johannes` Hölderlin Express-Zeit, an dem ich mich gar nicht satt hören kann, und die „Lament for Kim“. Und natürlich sind alle Stücke ganz neu arrangiert, so dass man zwar das eine oder andere kennen mag, aber so gespielt dann doch noch nie gehört hat. Anders als beim Live-Auftritt kann auf der CD Joergen auch mal gleichzeitig Gitarre und Low Whistler spielen. Wunderbar finde ich zum Beispiel auch die Kombination der Meldodie des deutschen Volksliedes „Wie schön blüht uns der Maien“ mit dem irischen Lied „Hares on the Mountain“, wobei diese Zusammenstellung zwei Liebende, die zueinander finden, symbolisiert. Alle diese und viel mehr Infos findet man in dem Büchlein mit sechs schlicht, aber sehr ansprechend gestalteten Innenseiten. So nach dem vierten oder fünften Durchhören mag man da hinein schauen, aber besser ist, man schließt die Augen und hört einfach zu, und das werde ich noch oft tun.

http://www.danmusic.de/ (dort kann man auch die CD bestellen)

MAS