CD-Rezensionen für den Folker 6/07:
von Michael A. Schmiedel
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WOLTÄHR
Mir schwaeze Platt
Op der Lay 2007, http://www.voltaire-woltaehr.de/
20 Tracks, 63:30 mit Fotos, je teils auf hochdt., moselfränk., luxemb., franz., breton. Texten und hochdt. Infos
„Woltähr“ ist zugleich der Spitz- und Künstlername von Walter Liederschmitt aus Trier und der Name seiner Band, welche nun ihre sechste reguläre CD seit 1992 vorlegt. Das Programm der Combo besteht aus einer eigenwilligen Verbindung von moselfränkischer Mundart, Franko- und Keltophilie, Chanson, Liedermacherei, Deutsch, American, Irish & Bretonischem Folk, Obrigkeitskritik und Heimatliebe, und jede CD hat überdies ihr eigenes Thema, so hier das Zusammengehören(sollen) der Region des Dreiländerecks Deutschland-Frankreich-Luxemburg, Saar-Lor-Lux oder Austrasien unter tanzbarem bretonischem Einfluss, und mit der Qual der Wahl zwischen Moselwein und Cidre beziehungsweise Viez. Diese Heimatkonstruktion wird durch das Coverfoto, das die Mosel in ihrem Lauf vor 12.000 Jahren zeigt, als sie noch durch das Konzer Tälchen floss, gekrönt. Außer Woltähr höchstselbst mit seiner unnachahmlichen Stimme, die bisweilen klingt, als sei Bob Dylon als noch nicht ganz wacher Moselwassermann wiedergeboren, sowie mit Gitarre und Leier, sind Uwe Heil (Gitarren, Blues Harp), Carsten Söns (Bässe), Christian Meissner (Schlagzeug + Gedöns), Gert Bukowsi (Keyboards), Daniel Bukowski (weitere Bässe), Dorle Schausbreitner (Gesang, Gitarre), Florian Schaubreitner (Bass), Markus Mich (Gesang, Gitarre), Patric Ludwig, Robert Gollo Streffen und Renée Weber ( je Gesang) am Bandsound beteiligt.
S. 86
online: http://www.folker.de/200706/rezi-d.htm#09
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IONTACH
jiggin’it
Eigenverlag 2007, http://www.iontach.de/
13 Tracks, 49:41 mit Fotos engl. u. gäl. Texten u. engl. u. dt. Infos
Die erste CD dieses in Wremen bei Bremen ansässigen deutsch-irischen Irish Folk Trios wurde als erste „Irish Folk CD made in Germany“ im Folker! (06.04) als Besondere gekürt, und auch diese zweite steht ihr in nichts nach, außer dass nicht Lateinisch gesungen wird. Was bei der ersten besonders ist, erwartet man bei der zweiten schon, und ja, man kann ohne Furcht zugreifen. Es sind sechs Instrumentals der Gattungen Jig, Reel, Polka, Hornpipe, Waltz und Slow Air und sieben Lieder auf Englisch oder Gälisch mit jeweils erstklassiger Instrumentbegleitung und in ausgefeilten Arrangements. Sowohl die gesangliche, als auch die instrumentelle Polyphonie geht unter die Haut und verursacht einen wohltuenden Schauer im ganzen Körper. Besonders hervorzuheben sind auch der Harmonie- und der Satzgesang, sowie das Cello! Die Musik ist in vielen feinen Details so ganz anders, als es sich viele unter Irish Folk vorstellen, und doch gehört sie einwandfrei in dieses Genre, ist also keine Weltmusik-Fusion. Verantwortlich für dieses Meisterwerk sind Siobhán Kennedy (vocals, flute, whistles, fiddle, concertina, stepp dance) , Angela Berns (vocals, bodhrán, keyboards, piano, whistle, shaker) und Jens Kommnick (vocals, guitar, bouzouki, mandoline, viola, cello, bass, uilleann pipes, whistles, pioano).
S. 85
online: http://www.folker.de/200706/rezi-d.htm#04
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HARMONY GLEN
Streaming Tunes
Eigenverlag 2007, www.harmonyglen.com/
12 Tracks, 59:21 mit Fotos u. engl. Infos
Das im Folker! 05.06 besprochene Debut-Album dieses Irish Folk-Quintetts aus dem niederländischen Wageningen war schon sehr gut, und dieses zweite Werk mit je sechs Instrumentals (Reels, Jigs, Walzer) und Liedern gefällt mir noch besser. Es enthält einen mitreißenden, groovigen, nicht selten jazzigen Sound, sowohl in den schnellen, als auch in den ruhigeren Partien. Letztere sind alles andere als langweilig, sondern weisen Melodiespannungen und teilweise Zweistimmigkeiten auf, die so richtig tief rein gehen. Auch so manches Intro ist vor der Temposteigerung voller filigraner Spannung, die sich dann entlädt in ein rasendes, mal fließendes, mal galoppierendes Crescendo wie man es von den besten Bands Irlands oder der USA gewohnt ist, ohne dass die zweifelsohne vorhandene Anstrengung heraus zu hören wäre. Besonders begeistert bin ich vom Banjo und von der Concertina, die aber nur die Spitze des Eisberges bilden. Neben Traditionals (auch einem schwedischen) sind auch eigene Tunes und Texte vorhanden, darunter das geniale „Kickin’ a Cuckoo“ in 30er-Jahre-Ragtime-Spielweise. Die Combo besteht aus Dominique Bentvelsen (double bass), Nineke Bijker (vocals, guitar, spoons), Sjoerd van Ravenzwaaji (banjo, guitar, vocals), Vincent Pompe van Meerdervoort (vocals, box, bodhrán, tarabuka) und Mike Bruinsma (fiddle).
S. 88f.
online: http://www.folker.de/200706/rezi-eu.htm#09
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CELTIC CHAKRA
Moving Stones
Eigenverlag 2007, http://www.celtic-chakra.de/
12 Tracks, 57:59 mit Fotos, engl. Infos und engl. u. gäl. Texten
Vier Männer und eine Frau aus Glattbach im Rhein-Main-Gebiet bieten auf dieser CD eine filigran, teils brav, teils flott gespielte und gesungene Zusammenstellung aus vier Liedern und acht Instrumentals in irischer und etwas baskischer Tradition. Die Trackliste im Büchlein ist fehlerhaft, und die zu hörende Frau ist darin nicht als Musikerin erwähnt.
S. 94
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THE CLANMAKENOISE
Green and Grey
Eigenverlag 2007, http://www.clanmakenoise.de/
11 Tracks, 42:05 mit wenigen engl. Infos
Drei Männer und eine Frau aus Geroda in Franken spielen acht Instrumentals und singen drei Lieder aus Irland in teils schön flüssiger, teils etwas abgehackter Spielweise. Ihre Vorbilder Solas, Beoga oder Flook erreichen sie zwar bei weitem noch nicht, aber besonders Flöte, Gitarre und Bhodrán sind sehr schön anzuhören.
S. 94
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CALEDONIX
Fields O’Storied Fame
Eigenverlag 2007, http://www.caledonix.de/
16 Tracks, 74:37 mit Fotos, dt. Infos und engl. Teiltexten
Wie schon die erste CD (vgl. Folker! 06.04) dieser schwäbischen Wahlschotten aus Stuttgart so enthält auch diese vor allem deftig von Männern, aber auch zart von einer Frau gesungene schottische Lieder, und ein paar Instrumentals (13 zu 3). Mehrstimmigkeit hier und da und wieder eine recht bluesige Mundharmonika fallen als besonders lobenswert auf.
S. 94
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LE CAIRDE
Again
Eigenverlag 2007, http://www.lecairde.de/
13 Tracks, 50:24 mit Fotos u. dt. Infos
Das rein männliche Quartett aus Roßdorf bei Darmstadt bietet vor allem Balladen und andere zumeist getragene Lieder und brav gespielte Tunes aus Irland und Schottland in ruhiger Lagerfeueratmosphäre. Sehr schon zum Entspannen und Träumen! Und wann hörte man schon mal die Dingle Regatta gesungen?
S. 96
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THE POKES
Poking the Fire
Puke Music 2007, http://www.pukemusic.de/, http://www.thepokes.de/
13 Tracks, 65:53, mit Fotos, eng. Infos u. engl. u. dt. Texten
Im Fahrwasser der Pogues, aber nicht als Coverband, sondern mit eigenen Songs, darunter einem deutschen, bewegen sich die Pokes aus Berlin. Die sieben Jungs und das Mädel legen richtig los. Der treibende Rhythmus und der punkig-gröhlende Gesang werden Fans der irischen Punkfolkies und auch solche von Fiddlers Green und ähnlichen Bands begeistern.
S. 97
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JAMESTOWN FERRY
when the bluebird sings...
Bluebird Café Berlin Records, http://www.bcb-records.de/, http://www.jamestown-ferry.de/
13 Tracks, 63:29 mit Fotos, engl. Texten und Infos
Mike und Doreen Wolter aus Berlin präsentieren auf dieser Scheibe eine ruhige, sanfte, poetische Country-Folk-Musik und werden dabei von zahlreichen Gastmusiker(inne)n, darunter auch Kerstin Blodig und Ian Melrose unterstützt. Viele der Songs sind selbstgeschrieben, einige von Bob Dylon, Dolly Parton und anderen Songwritern.
S. 96
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CHRIS SIMMANCE
Fame and Fortune
Eigenverlag 2007, http://www.simmance.de/
12 Tracks, 41:52 mit Fotos u. engl. Texten
Wie auch die im Folker! 01.05 und 04.05 besprochenen CDs des in Schwaben wohnenden südenglischen Straßenmusikers ist auch diese voller authentischer Poesie, teils überschwänglich gut gelaunter, teils sehnsuchtsvoll melancholischer Texte und Melodien, die er mit Akkordeon, Gitarre, Keyboard und vor allem seiner recht hohen Stimme vorträgt.
S. 97
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JULA BASSANA
Aperto
Eigenverlag 2007, http://www.julabassana.de/
15 Tracks, 40:43 mit Fotos u. wenigen dt. Infos
Drei Frauen aus Hattingen an der Ruhr nehmen uns mit auf eine rein instrumentelle musikalische Reise mit sehr vielen Stationen in Irland, aber auch welchen in Schottland, Mazedonien, Frankreich und Louisiana. Ein Stück ist selbst komponiert, und alle sind arrangiert mit bis zu drei Akkordeons, sowie Percussion, Metallophon und anderem Schlagwerk.
S. 94
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GITANES BLONDES & FRIENDS
Journey
Eigenverlag 2006, http://www.gitanes-blondes.de/
16 Tracks, 71: 31 mit Fotos u. engl. Infos
Die drei blonden Zigeuner und ihre zwei Feundinnen und vier Freunde leben in München, woher auch immer sie sonst stammen und spielen eine sehr feine, filigrane rein instrumentelle Weltmusik irischer, ungarischer, (weiß)russischer und anderer Herkunft auf Violine, Gitarre, Klarinette, Akkordeon, Kontrabass, Piano, Cimbaly und Percussion.
S. 95
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Leider zu wenig Platz für:
MARY-KATHRYN
Dreams & Visions
Rhythm House Records 2007, http://www.rhythmhouse.com/, http://www.mary-kathryn.com/
10 Tracks, 49:50 mit Fotos u. wenigen engl. Infos
New Age-World-Popmusik aus Colorado.
wird im Heft 01.08 erwähnt