Thursday, December 15, 2005

CD-Rezension: The Duggans & Friends. Rubicon

The Duggans & Friends. Rubicon

MDM Records 2004 mit Fotos und Infos (engl.)
15 Tracks, 64,12 Minuten

Die Brüder Pádraig & Noel Duggan (Gesang, Mandoline & Gesang, Akustische Gitarre) legen mit dieser Scheibe eine großenteils ruhige, nur in wenigen Liedern etwas temporeichere CD vor, die sehr gut in das Kielwasser der Clannad-Veröffentlichungen passt. Im Büchlein ist auch erzählt, wie die beiden dereinst die heute als Cultband gehandelte Familiencombo gründeten. Dass die beiden in den vergangenen drei Jahrzehnten ihrer musikalischen Karriere aber nicht alles nur auf das eine Pferd setzten, beweist die lange Reihe der Freunde, die als Gastmusiker mitwirken: Eamonn de Barra (Holzquerflöte), Kerstin Blodig (Gesang, Akustische Gitarre, Bouzouki, Bhodrán), Máire Breathnach (Fiddle, Viola, Hintergrundgesang), Brídín Brennan (Gesang), Deidre Brennan (Gesang, Bones), Moya Brennan (Gesang), Ciaran Byrne (Hintergrundgesang), Paul Byrene (Percussion, Akustischer Bass), Orlagh Fallon (Gesang), Urs Fuchs (Percussion, Akustischer Bass), Finbar Furey (Gesang, Uilleann Pipes), Peter Jack (Bass), David James (Cello), Ingolf Kurkowski (Trommeln, Percussions), Thomas Loefke (Keltische Harfe), Patsy Dan MacRuidhrí (Gesang), Ian Melrose (Akustische & Elektrische Gitarre), Sean More (Piano), Aidan O’Brian (Uilleann Pipes), Ian Parker (Piano), Andres Roberts (Hintergrundgesang).
Diese hier wie im Büchlein alfabetisch wieder gegebene Liste zeigt sehr schön die Verzahnung irischer und deutscher Musiker, und Fans wissen ja eh, dass die Duggans auch Mitglieder der in Berlin ansässigen Norland Wind sind. Das besondere an dieser CD scheint mir in Abgrenzung zu den Clannad-CDs weniger der Stil zu sein, als viel mehr, dass die beiden Brüder, obwohl Nichte Moya auch in einigen Liedern mitsingt, ihre eigenen Stimmen mehr zu Gehör bringen. Und auch Kerstin Blodig, die dabei Norland Wind sie Hauptsängerin ist, hält sich hier sehr zurück. Nun sind die beiden aber wohl bessere Instrumentalisten als Sänger, denn die Lieder wirken großenteils eher gehaucht als markant gesungen. Lustig klingt das 70er-Jahre Pop-Lied „Lisa“ aus der Feder der Duggans, das mich an manche Blääck Fööss-Lieder aus dieser Zeit erinnert. Hauptsächlich sind es aber traditionelle Lieder in gälischer Sprache, und für Könner dieser Sprache ist die CD bestimmt ein poetischer Genuss, aber das kann ich nur erahnen. Das müsste z.B. Michael Klevenhaus beurteilen. Nützlich wäre eine zweisprachige Widergabe der Texte im Büchlein. Es gibt auch ein englisches Lied, in dem es heißt: „A bird can sing with a broken wing but not with a broken heart“, was mich an „These broken wings wont’t fly“ von Cherish the Ladies erinnert. Nun mag man den Vogel fragen, was für ihn wichtiger ist, das Fliegen oder das Singen.
Die CD ist ein Muss für Clannad- und Norland Wind-Fans und überhaupt sehr empfehlenswert für Freunde ruhiger, verträumter und dabei gleichzeitig traditioneller und moderner Musik aus dem mystischen Irland.

http://www.clannad.ie/
http://www.thomasloefke.de/
http://www.concertidee.de/norlandwind/

MAS