Thursday, March 17, 2005

Konzertrezension: Last Night’s Fun am 17.3.2005 in der Mausefalle 33 1/3 in Bonn

Last Night’s Fun am 17.3.2005 in der Mausefalle 33 1/3 in Bonn




In den letzten zwei Jahren sind aus der Fiddlers Session in Bonn zwei Gruppen entstanden, zuerst Last Nights Fun und dann aus dieser heraus Foggy Stew. Letztere habe ich im Herbst 2004 im Weinhaus Alt Kessenich einmal gehört, aber keine Rezension geschrieben, denn das war zu der Zeit, als ich damit anfing, regelmäßiger Rezensionen zu schreiben, aber es noch nicht von nahezu jedem Konzert tat. Am St. Patrick’s Day 2005 nun aber wusste ich von zwei irischen Konzerten in Bonn, von den Lokal Heroes in der Musiktruhe und von Last Night’s Fun in der Mausefalle. Ferdi ging zu ersteren, ich zu letzteren, ob Ferdi was dazu schreiben will, weiß ich nicht.

Last Night’s Fun – nicht zu verwechseln mit der namensgleichen irischstämmigen Gruppe aus England, die derzeit mit dem Celtic Spring Festival durch Österreich und Italien tourt – bestehend aus Barbara Kloep, Andrea Fritz, Keth Pryke und Herbert Thienpont boten in der Mausefalle 33 1/3 in der Bonner Südstadt trotz für mich und meine Frau als Nichtraucher fast unerträglicher Rauchbelästigung ein mit viel Energie und unbändiger Spielfreude dargebrachtes ca. zweistündiges Konzert. Hauptsächlich waren es Stücke, die mir aus der Fiddlers Session bekannt waren, die von Herbert auf Querflöte, Keth auf Concertina oder Percussion, Barbara auf Geige und Andrea auf Gitarre gespielt wurden. Aber es war keineswegs ein endloses Dideldadideldadideldadei, sondern die vier zeigten, dass man auch Reels mit recht verschieden betonten Rythmen spielen kann, so dass ich mit auch mal einen dazu getanzten An Dro oder was Balkanisches vorstellen konnte. Und zwischen den Instrumentals sang Andrea mit ihrer recht tiefen Stimme Lieder, großenteils sehr treibende und folkrockig vorgetragene Pubsongs und Balladen, aber teilweise auch schön verzierte Lamentations und Lovesongs, da auch in dieser ansonsten als Rock- und Blueskneipe bekannten Wirtschaft einige Gäste ganz scharf auf traurige und langsame Lieder waren. Ich muss sagen, ich war sehr positiv überrascht von dem, was ich da zu hören bekam!

Schade war, dass man die Concertina kaum hörte. Es wurde viel gequatscht im Publikum, so dass auch die Elektroverstärkung das nicht ganz ausgleichen konnte, und zudem kommen bei so einer Ziehharmonika die Töne ja links und rechts heraus, und das Mikrophon stand vor Keth, statt dass er links und recht je eines aufgebaut hätte. Und dabei kann der sehr gut mit seinem Instrument umgehen. Andreas mit Stahlsaiten bespannte Gitarre dagegen kam sehr gut durch.

Kann man einen markanten Unterschied zwischen Last Night’s Fun und Foggy Stew konstatieren? Ich bin mit nicht sicher. Keth spielt in beiden Bands, aber ich vergaß ihn zu fragen. Michael Heuser, der von Last Night‘s Fun zu Foggy Stew gewechselt war, war auch sehr begeistert von diesem Abend. Er meinte, gerade die rockigen Songs hätten sehr gut in diese Kneipe gepasst, die hätten Foggy Stew nicht im Repertoire. Na ja, sie werden ja am 8.4. in Köln spielen, und vielleicht schaffe ich es dahin, dann kann ich mehr berichten.

MAS