Wednesday, January 04, 2006

CD-Rezension: Positano. Mehr.

Positano. Mehr.

Posiversum Records 2005 mit wenigen Infos und lustigen Zeichnungen
18 Tracks, 42,03 Minuten

Was kommt mir denn da ins Haus? Was bedeutet denn das, dass da ein Bleistift, ein Aschenbecher, ein Würfel, eine Zigarettenkippe und ein Mikrophon im Strandsand stecken und ein roter Doppeldecker übers mehr fliegt? Es liegt oder sitzt oder springt noch mehr darum, an diesem Strand, aber kommen wir zur Musik.

Daniel Schult (Gesang, Gitarre) und John Brandi (Gitarre Gesang) singen zu erwähnten Instrumenten eigene deutsche Texte mit Inhalten, die auf sehr eigenartige Weise den Alltag interpretieren, in dem man sich als Bonner Student schon hier und da wiederfindet, nicht nur in dem Lied „Langzeitstudent“, sondern zum Beispiel auch dem Lamento über einen total verregneten Sommer und das Lob einer warmen Dusche. Kritisiert wird auch, z.B. dass weniger die Gedanken, als viel mehr der Markt frei ist, dass das menschenrecht auf Liebe zu wenig geachtet wird, und die UNO mit der humanitären Intervention auf sich warten lässt, gegenüber dem weiblichen Teil der Menschen äußern sie Gebärmutterneid, während ein Wal sich beim Rodeln die Hoden quetscht und dann nicht mehr so gut Jodeln kann, und vieles mehr wird angesungen, wie der Titel schon sagt. Bonner Lokalflair kommt auch ohne Bönnsche Mutart auf, wenn der Posttower oder der Hofgarten erwähnt wird. In dem Lied, das der CD den Titel gab, spielt noch einer mehr mit, nämlich ein Peter am Piano, während Daniel die Drumz und John den Bass bedient.

Ich könnte die CD auch ganz anders und viel kürzer beschreiben: Eine neue Scheibe für Freunde eines Musikstils wie bei Joint Venture oder beim PS-Gitarrenduo. Frech, schräg, alltäglich-surrealistisch, nicht immer appetitlich, manchmal aber auch hochpoetisch.

http://www.posiversum.de

MAS