Sunday, June 04, 2006

Konzertrezension: Duo Sart und Walter Boscheinen am 4.6.2006 in der Kapelle des Katholisch-Sozialen Instituts in Bad Honnef

Duo Sart und Walter Boscheinen am 4.6.2006 in der Kapelle des Katholisch-Sozialen Instituts in Bad Honnef

Am Pfingstsonntagabend wurde in der Kapelle des Katholisch-Sozialen Institutes in Bad Honnef zum einen den Teilnehmern eines Pfingstseminars im Hause, zum anderen uns auswärtigen interessierten Gästen ein poetisch-musikalisches Programm geboten. Für den poetischen Teil sorgte Walter Boscheinen, seines Zeichens Theologe und Mitarbeiter des Instituts, der das genannte Seminar durchführte, für den musikalischen Teil das Duo Sart, bestehend aus Rolf Beydemüller, der Folker!-Leserinnen und -Lesern für seine gitarrenkundigen Texte bekannt ist, und Ernst Nellessen.

Walter Boscheinen trug fünf selbstgeschriebene Gedichte vor, allesamt, passend zum Festtag, mit christlichen Inhalten. Glaube, Liebe und Hoffnung sind den Texten zu entnehmen, aber auch Verantwortungsbewusstsein und der Aufruf zum Engagement in unserer Welt, in der Ungerechtigkeit und Lieblosigkeit so vieles bestimmen. Da heißt es zum Beispiel: „Wer heut noch Jesu Freund will sein / in seinem Alltagsleben / der mischt in unsere Welt sich ein, / ihr Christi Geist zu geben: / Wer heute Christus folgen will / gestalte mit und schweig nicht still.“

Rolf Beydemüller und Ernst Nellessen, ersterer mit zwei verschiedenen Gitarren, zweiterer mir drei verschiedenen Saxophonen und einer Klarinette, spielten zwischen den einzelnen Gedichten eine ruhige, zum Nachdenken oder Träumen einladende Musik, die sich aus diversen ethnischen Traditionen Europas speiste und auch Jazz- und Klassikanklänge aufwies. Die Musik hatte eigentlich gar nichts mit den Gedichten zu tun, war also nicht eigens für diese komponiert, aber verdichtete die Stimmung oder lockerte sie auf, wie man will. Jedenfalls bildeten beide Teile des Programms zusammen mit der fast runden Architektur und der Akustik der Kapelle eine Harmonie.

Petra und ich waren vorneweg noch gewandert von Thomasberg über Kloster Heisterbach nach Königswinter, und waren dann mit der Bahn nach Bad Honnef gefahren, wo wir noch in einem griechischen Restaurant zu Abend gegessen haben. Unter diesen Vorraussetzungen wurden wir bei all den ruhigen Tönen auch ein wenig müde. Schön war es aber dennoch!

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MAS