Friday, February 15, 2008

Konzertrezension: Pete Morton am 15.2.2008 beim Folk im Feuerschlösschen in Bad Honnef

Pete Morton am 15.2.2008 beim Folk im Feuerschlösschen in Bad Honnef

Dieses Mal war es nicht so voll im Feuerschlösschen wie bei Jelem Romale, weder im Publikumsraum, noch auf der Bühne. Auf letzterer bestritt nur ein einziger Musiker das Programm des Abends, und dieser eine war außer mit seiner Stimme nur mit einem Instrument bewaffnet. Man ahnt es schon? Ja, mit einer Gitarre, und das, obwohl zumindest mit dieser Musiker auch als Bandleader bekannt ist, nämlich von Urban Folk, einer Formation, mit der ich ihn so um 1990 mal in Sohren bei den Hunsrück Highland Games hörte, woran er selbst sich, als ich ihn darauf ansprach, zuerst gar nicht erinnerte: „Highland Games like in Scotland? Oh, that wasn’t me.” Oh doch, in der Reihenfolge zwischen Muldahaaf und den Tannahill Weavers in einer großen Halle mit schlechter Akustik, nachdem am Nachmittag berockte Hunsrücker Dorfmanschaften gegeneinander angetreten waren, musikalisch begleitet von den Hunsbuckel Backpipers. „Oh yes, I remember!“

Doch an diesem Abend war er alleine, und seine Mundharmonika hatte er auch nicht dabei. Nichtsdestotrotz war das alles andere als ein langweiliger Folkabend mit 08/15-Liedern zur Gitarre, sondern da konnte man einen erstklassigen Singer/Songwirter aus mery old England, genauer aus Nottinghamshire erleben. Unter den vielen Liedern aus seiner Feder ging mir aufgrund eines ähnlichen Erlebnisses besonders eines nahe, in dem er über einen Gorilla im Zoo erzählte, der sich so gut mit Menschen verständigen konnte, dann aber hochbetagt starb, und eine große Trauergemeinde hinterließ, darunter Pete höchstselbst. Mich erinnerte das an ein Erlebnis mit einem Orang Utan im Münchner Zoo, mit dem ich durch die Glasscheibe kommunizierte, indem wir beide unsere Hände aneinander legten, und nur die blöde Scheibe uns trennte.
Pete versuchte sich dann auch in zwei deutschen Liedern: „Datt du min Leevchen bis“ auf blattdütsch, das, wie er meinte, dem Englischen recht nahe sei, und einem Lied von Reinhard Mey, das ich noch gar nicht kannte. Zum Mitsingen forderte er uns auch noch auf, nicht auf Deutsch, sondern auf Englisch: „But the best is, when we sing together“ oder so ähnlich. Yes Sir!

Pete Morton:
http://www.petemorton.com/

FiF – Folk im euerschlösschen:
http://www.folkimfeuerschloesschen.de.vu/

MAS