Tuesday, February 17, 2004

CD-Rezension: Lokal Heroes. Hurrah...

Lokal Heroes. Hurrah...
Eigenverlag 2003 mit wenigen Infos und Foto14 Tracks, 42,17 Minuten

Hi Folks,

mir wurde eine CD zwecks Rezension im folkigen Rundbrief zugesandt.


http://www.fivestrings.de/images/CDCover_000.jpg

„Hurrah...“ ist nach „live!“ (1996) und „Sailing Damages Health“ (2001) die dritte CD der Bonner Irish Folk Rock Gruppe Lokal Heroes. Was man beim Besuch der Livegigs erfahren kann, das merkt man auch bei den CD: Entwicklung!

Die Lokal Heroes waren einst eigentlich typische Vertreter der Kategorie, die Petr Pandula einst polemisch „die Pogues von überall“ nannte. Sie waren in erster Linie eine Pogues-Coverband, die mit rauhen und schnellen Pub- und Rebellsongs für eine urige, den Guinnessdurst anheizende Stimmung sorgte.

Im Grunde ist das jetzt nicht so sehr viel anders und soll es auch gar nicht sein. Noch immer ist die Musik von der nach Whisky klingenden Stimme Christoph Spixs und einem alle Songs begleitenden Schlagzeug geprägt. Dahinter und rundherum aber klingt es sehr differenziert, mal schräg, mal sehr harmonisch, vielstimmig, vielstilig auf Whistles, Violine, Manduline und anderem. Man hört außer irischen Melodien auch Skandinavisches, Slavisches, Jazziges, Raeggae. Gastmusiker Matthias Höhn, Mitglied von Morris Open, und Liene Séjáne sorgen auf Sackpfeife bzw. Flöte für noch mehr Abwechslung. Und alles ist stimmig, fügt sich passend ineinander, bildet einen angenehmen, runden Klangteppich.

Beim vergleichenden Blick auf die Inhaltsverzeichnisse der drei CDs mag es einen überraschen, dass „Parting Glass“ schon auf CD 1 und „The Rover“ (= „I’m A Rover And Seldom Sober“) schon auf CD 2 vorhanden sind, aber beim vergleichenden Hören stellt sich heraus: Das sind keine Wiederholungen aufgrund mangelnden Liedrepertoires, sondern es sind neue Variationen, je nach Geschmack bessere.

Ich kann also durchaus empfehlen, die 13,- Euro anzulegen. Die CD eignet sich sehr gut zum Autofahren, macht gute Laune und hebt die Stimmung. Schade ist nur, dass es kein Büchlein gibt, in dem man etwas über die Songs nachlesen könnte.

Apropos Büchlein: Im Booklet der 1. CD sind zwei Damen abgebildet, Marion Lex und Bärbel Langenberg, die nicht mehr bei der Gruppe sind. Auf der CD sind ihre Stimmen leider auch nicht zu hören, und dabei erinnere ich mich bei einem Liveauftritt eine der beiden zusammen mit Christoph Stix „The Fairytale of New York“ singen gehört zu haben. Das sollte man mal bei der nächsten CD aufnehmen!

http://www.lokalheroes.de/