Saturday, July 07, 2007

17. TFF Rudolstadt 6.- 8.7.2007 – Eindrücke

17. TFF Rudolstadt 6.- 8.7.2007 – Eindrücke

Das TFF, also das Tanz & Folk Fest in Rudolstadt steht seit Jahren ganz fest in meinem Kalender, und nun zum dritten Mal besuchte ich es nicht nur als Musikfreund, sondern auch als Journalist für den Folker! und den folkigen Rundbrief. Meine journalistische Tätigkeit beschränkte sich nun aber in erster Linie auf das Fotografieren, denn zusätzlich zu der üblichen Doppelseite mit Fotos vom TFF, sollen künftig auf der Folker!-Homepage noch mehr Fotos veröffentlicht werden. Und wenn ich dann ein paar Lichtbilder dabei habe, die unserem Bildredakteur Ingo Nordhofen gut genug dünken, wird man sie demnächst irgendwann online begutachten können. Interviewaufträge hatte ich sonst keine, sperrte aber trotzdem nicht nur meine Augen, sondern auch meine Ohren weit auf, um zumindest im folkigen Rundbrief ein wenig von dem Fest berichten zu können. Anders als im letzten Jahr gehe ich jetzt nicht themenmäßig, sondern chronologisch vor.

Ankunft am Samstag und eine nicht offizielle Reggae-Band

Ich bin ja immer nur am Samstag und Sonntag vor Ort, so dass ich vom Freitag oder gar vom Sonderkonzert am Donnerstag nichts berichten kann. Aber am Samstag von 10 bis 23 Uhr und am Sonntag von 11 bis 23 Uhr war ich dort und bekam schon einiges mit von dem, was 125 Solisten, Ensembles, Band mit 1091 Musiker aus 29 Ländern bei 245 Auftritten auf 26 Bühnen darboten. Petra und ich übernachten ja immer bei unserm Freund Lothar in Suhl, was auch noch eine Autostunde entfernt liegt. Gerde rechtzeitg kam ich am Samstagmorgen zu Folker!-Mitarbeitertreffen, und konnte mich danach in den Musikgenuss stürzen. Den ersten Musikkontakt hatten wir mit einer Reggae-Band, die vor dem Kino außerhalb des eigentlichen Festivalgeländes spielte und gar nicht im Programm stand. U-Free hieß sie, spielte flott und rhythmisch, auch mit Trompete und Saxophon ein wenig jazzig, und zudem sehr laut.

Mein Höhepunkt direkt am Anfang – Alkinoos Ioannidis aus Zypern

Wir mussten erst noch die vorbestellten Karten in Armbändchen umtauschen und ich meinen Presseanstecker besorgen, spinxten mal kurz in den Tanzworkshop im Stadthaus, zu dem Tants in gartn eydn aufspielte, wobei es aber sehr stark nach dem Schweiß der Tänzerinnen und Tänzer roch, dann passierten wir die Absperrung in den Innenstadtbereich, passierten einige Straßenmusiker und den Marktplatz, auf dem gerade die Brassberries aus England spielten, stoppten kurz am Folker!-Stand, wo uns Lutz einen der Werbe-Luftballons mit der Aufschrift „Folker! liebt Dich“ mitgab, der kurz darauf als Folge der sich im Sonnenlicht ausdehenden Luft zerplatzte, und stiegen hinauf zur Heidecksburg, um einen zypriothischen Liedermacher zu hören, auf den ich durch die Sonder-Klingende Post von Old Songs New Songs aufmerksam geworden war. Und ja, dieser junge Bursche mit seinen drei Mitstreitern (ich lasse Aufzählung von Bandmitgliedern in diesem Bericht mal weg, aber wer sie haben möchte, mag mich fragen, sie stehen nämlich im Programmheft) bot eine Musik mit Gitarre, Laute, Cello, Perkussion, Keyboard, Bass und vor allem Stimme, die mich total begeisterte. Es waren teils traditionelle, teils eigene zypriotische und griechische Lieder mit allerlei mediterranen und orientalischen Einflüssen, mit Polyphonien, mit Satzgesang, mit viel- und mehrschichtigen Einsätzen der Instrumente: da war es gar nicht nötig, auch noch die Texte zu verstehen, um das genießen zu können. Die Moderatorin hatte gesagt, Alkinoos Ionannidis gebe keine Interviews und mache keine Werbung und habe erst durch sie erfahren, dass seine Fans eine Fanhomepage ins Netzt gestellt haben. Ich fragte ihn aber lieber selber mal, und nein, er habe schon viele Interviews gegeben, aber ja, er meine, es sei nicht notwendig, auf diese Art Werbung für sich zu machen, die mache er lieber nur durch die Musik, und die habe ihm auch schon Platin eingebracht. Die meisten seiner Fans lebten in Griechenland und auf Zypern, wo man auch seine Texte verstehe, aber er habe auch Fans in USA, und englische Übersetzungen der Texte wolle er auch mal ins Netz stellen, wobei es auch Deutsche gebe, die extra griechisch lernten, um seine Texte zu verstehen. Das liest sich hier jetzt so, als habe er von einem hohen Ross zu mir herab gesprochen, aber nein, er war sehr freundlich und offen.

Pause auf der Burgterasse mit Dziuks Küche im Hintergrund

Vom Innenhof der Heidecksburg mit der großen Bühne sind es nur ein paar Meter hinunter zur Burgterrasse. Dort spielte Danny Dziuk mit seiner Band Dziuks Küche eine Art deutschen Folkrock mit humorvollen Texten. Doch waren die Wiese vor der Bühne und die nun der Bühne gegenüber statt wie bisher an der Wiesenseite aufgebaute Tribüne proppevoll, so dass wir nur noch hinter der Tribüne Platz für unsere Faltstühle fanden, und da war die Akustik so schlecht, dass wir von den Texten nichts verstanden und auch die Musik nicht richtig mit bekamen. Aber es gab Thüringer Bratwürste und Apoldaer Glocken-Pils (auf der Burgterrasse ist der einzige Bierausschank, bei dem es kein Köstritzer gibt, wobei mit das Köstritzer Edel-Pils eigentlich doch besser schmeckt, da es nicht so bitter ist, aber so zur Bratwurst ist mit das etwas bitterere Apoldaer auch recht), zudem den Blick über die Stadt, von woher zwei, drei andere Konzerte herauf schallten, dann kam noch Folker!-Kollegin Sabine Froese mit ihrem Mann vorbei und wir tauschten Erfahrungen und Meinungen aus, und bald hieß es weiter gehen, zum nächsten Konzert.

Vertreter des ursprünglich geplanten Länderschwerpunkts Tansania – das Mlimani Park Orchestra

Das fand wieder auf der Bühne im Burghof statt. Gut, dass die Bühne wirklich groß ist, denn das Mlimani Park Orchestra spielte mit elf Leuten, und das ist nur die Sparbesetzung. Ursprünglich war ja Tansania als Länderschwerpunkt für dieses TFF geplant gewesen, aber es war wohl zu schwierig, genug Musiker von dort zu organisieren, so dass nun die USA den Schwerpunkt bildeten. Drei Sänger, etliche Perkussionisten und Gitarristen, ein Trompeter, ein Saxophonist spielten zum Tanzen auf. Man konnte aber auch sitzen bleiben, was wir auch taten, und während diese ungemein rhythmische und melodiöse, aber nicht sehr abwechslungsreiche Musik auf mich einwirkte, entspannte ich mich total und schlief ein, zwar nur ganz kurz, aber hinterher war ich wieder voll frisch und genoss die Musik weiter und konnte nicht aufhören, mitzuwippen. Es gibt meines Erachtens keine Musik, die so eine fröhliche und entspannende Wirkung zugleich hat wie afrikanische Musik in ihrer Mischung aus Traditioneller Musik, Pop und Jazz.

Navajo Punk: Blackfire

Durch eine Bemerkung Michael Kleffs neugierig geworden, wollten wir uns anschließend Blackfire anhören, wozu wir in den Heinepark mussten, also runter von der Burg, quer durch die Innenstadt, hinüber auf die andere Seite der Saale, an deren grünem Strande besagter Park liegt, der mit großer Bühne, Tanzzelt und Konzertzelt nebst Kinderspielplatz auch immer ein wichtiger Veranstaltungsort beim TFF ist. Unterwegs trafen wir Bijan beim Tanzzelt; wo sonst? Aus dem Konzertzelt dröhnte uns eine Musik entgegen, die ich als Heavy metal, Punk oder sonst was eingestuft hätte, niemals aber als Musik der Navajo. Aber doch, es war welche, erstgenanntes aber auch. Die drei Geschwister Klee, Jenenda und Clyson Benally gaben auf E-Gitarre, E-Bass und Schlagzeug und mit Gesang eine Metal- oder Punk-Musik zum Besten, bei der ich mir Typen wie ZZ Top vorgestellt hätte, aber es waren tatsächlich Navavo, ohne Bärte, aber mit langen Haaren. Wie kann so ein schlanker Bursche wie Klee so eine tiefe, röhrende Stimme haben? Die Ansagen zwischendurch wiesen auf die Benachteiligung der Indianer in den USA, auf die Zerstörung der Wildnis, auf Krieg und Terror überall auf der Welt und die Notwenigkeit der Solidarität aller fried- und naturliebenden Menschen hin. Aus der Musik konnte ich solche Themen nicht heraushören. Und dann kam doch noch etwas He-ya-ya-Gesang, wie man ihn sich vorstellt.

Ruth-Preisverleihung an Etta Scollo, Mike Kamp, Charlie Mariano und Achim Reichel

Und wieder ging es hinauf auf die Burg. Wie üblich, gab es dort nun am Samstagabend die Verleihung der Ruth, des Deutschen Weltmusikpreises. Wie schon anlässlich der 2005er Ruth-Verleihung erwähnt, ist Folk jetzt in „Weltmusik“ integriert, auch wenn eingefleischte Folkies das bedauern. Aber gerade die diesjährige Verleihung dürfte Folkies wieder versöhnen, denn zumindest zwei der vier Preisträger sind eindeutig Folkies und keine Welties oder integrieren letzteres in ersteres. Im Übringen gab es dieses Mal keine Newcomer-Ruth, da der neue Wettbewerb Creole dieser irgendwie das Wasser abgrub, aber es gab eine Globale und eine Deutsche Rurth und zwei Ehrenruths.
Die Globale Ruth ging an die in Deutschland und Italien aufgewachsene Sizilianerin Etta Scollo, die eine jazzbeeinflusste Version traditioneller sizilianischer Musik mit Gesang, Streichern, Mandoline, Rahmentrommeln und singender Säge zum Besten gab, natürlich das alles nicht alleine, sondern unterstützt durch drei Mitmusiker. Auf diese Weise rettet sie eine alte, bäuerliche Musiktradition, ohne sie zu viel zu verändern, in die Moderne.
Die erste Ehrenruth ging an Mike Kamp für seine musikjournalistische Arbeit seit 30 Jahren. Er begründete den Folk-Michel und gibt nun seit 1998 den Folker! mit heraus. In seiner Bescheidenheit lehnte Mike es ab, im Folker! selbst gefeiert zu werden, aber wir Mitarbeiter ließen wir ihm zu Ehren (und zu Werbezwecken) schon erwähnte Luftballons vor der Bühne in den Abendhimmel steigen. Das rührte ihn dann doch. Und es platzte (fast) keiner!
Die zweite Ehrenruth ging an den amerikanisch-deutschen Saxophonisten Charlie Mariano für sein Lebenswerk. Zusammen mit Musiker(inne)n aus Südindien bot er uns eine Mischung aus traditionell indischer Musik auf diversen Trommeln, Mridangam und Gesang und Jazz auf dem Saxophon. Ich hätte kaum gedacht, dass das geht und sich auch noch so gut anhört.
Die Deutsche Ruth ging an Achim Reichel für seine „Volxlieder“. Der Hamburger Folkrocker sang auf seine rockige Weise eigene und alte deutsche Volkslieder. Dabei erinnerte er mich mal an Hans Albers, mal an Shane McGowan von den Pogues, und auch die Instrumentalbegleitung mit Gitarren, Geige, Akkordeon, Schlagzeug, Mandoline, diversen Whisltles und Flöten war sehr irisch beeinflusst, zum Teil aber auch bluegrassig und countryähnlich. Das war echt mitreißend, zu erleben, wie er bekannte Lieder, ein wenig verfremdet, aber gut erkennbar präsentierte. Und wo erlebt man es sonst, dass in der ersten Reihe stehende Männer mit tätowierten Oberarmen und Piratenkopftuch auf dem Schädel „Der Mond ist aufgegangen“ mitsingen?
Ich möchte extra auch mal den Multiinstrumentalisten Frank Wulf erwähnen, der sowohl Etta Scollo, als auch Achim Reichel auf Gitarre, Mandoline, Tin Whisles, singender Säge und anderen Instrumenten begleitete. Hut ab!

Tagesabschluss mit Nathan & The Zydeco Cha Chas

Nach so einem Konzert kann man ja schlecht schon in die Heia gehen, sondern braucht noch was zum Nachtisch. Auf der total überfüllten Burgterrasse spielte noch Nathan Williams aus Lousiana mit seiner Band heiße Zydeco-Musik, die zum Runterkommen eigentlich nicht geeignet war, sondern nur noch mehr anheizte. Wir standen auf dem Abgang zur Burgterrasse und schauten von oben auf die Bühne und konnten kaum still stehen, so jagten uns die Two Steps und dergleichen in die Beine. Nathan mit einem riesigen weißen Akkordeon und Gesang, Mark William mit dem Waschbrett, zwei weitere Brüder und noch zwei Musiker mit Gitarre, Keyboard, Schlagzeug und Bass holten die Swamps nach Rudolstadt. Was nun aber der Unterschied zwischen Zydeco und Cajun ist, ob es an der schwarzen Hautfarbe der Zydeco-Musiker liegt oder woran sonst, dass das hier nicht „Cajun“ hieß, dass muss ich noch heraus finden. Vielleicht frage ich mal Rainer Zellner, ihren Tourmanager, der mich ja auch in Bonn beim Capercaillie-Konzert auf diese hier aufmerksam machte. Oder ich lese mal den Zydeco-Artikel im TFF-Programm und sage Euch Bescheid, wenn es darin erklärt wird.
Ah, und schon schickte mir Rainer Zellner eine Erklärung:
„Cajun ist rein weiße Musik, abgeleitet von der Kultur der Acadiens, die per schicksalsvoller Geschichte aus Frankreich über Canada nach Louisiana kamen. Typisch sind Walzer und Two Steps. Hauptinstrument Knopfakkordeon, Geige. Rhythmus spielt die Triangel. Gesungen in altmodischem Französisch. Zydeco ist die Adaption von Cajun durch die Kreolen, abstammend durch die Vermischung von u.a. Südamerikanern und Afrikanischen Sklaven. Deswegen auch Blues, Rock'n'Roll und Karibische Rhythmen neben Walzern, Foxtrotts und Two Steps. Beides ist Tanzmusik!“
Leider hatte Lothar Kopfschmerzen, so dass wir uns doch los rissen und die einstündige Rückfahrt nach Suhl antraten.

Achim Reichel im Schminkkasten

Am Sonntag ging es noch mal mit Achim Reichel weiter, und zwar im Schminkkasten, einem kleinen Theaterraum, in dem Mike Kamp immer Musiker interviewt. Dieses Mal interviewte hier ein Ruthpreisträger den anderen. Achim zeigte sich ein wenig belustigt darüber, dass es doch tatsächlich Hörer gibt, die meinten, ihn darauf aufmerksam machen zu müssen, dass er die Volkslieder ein wenig verfremdet singt, als ob ihm das aus versehen unterlaufe und er das nicht absichtlich mache.

Country, wie man es nicht erwartet – die Old Time Music der Crooked Jades

Hier geht es nicht um Verfremdungen, die die Erwartungen ent-täuschen, sondern eher darum, dass wir uns so sehr an einen bestimmten, von Nashville geprägten Countrysound gewohnt haben, dass die alte Art, Country zu spielen, uns ungewohnt vor kommt. Diese alte Art, die so in den 1920ern Oldtime genannt wurde, wurde uns beim TFF im Konzertzelt im Heinepark von den Crooked Jades vorgeführt, einer Band von der amerikanischen Westküste, wo diese Art der Musik eigentlich nicht tradiert wurde. Statt in Cowboy- oder Westerkleidung standen sie da in Anzügen oder im weißen Kleid, Jeff Kazor, Robin Aigner, Josh Rabie, Seth Folsom und Charlie Rose, die übringens auch von Rainer Zellner gemanagt werden. Auf Fiddle, Gitarre, Ukulele, Slide Guitar und Kontrabass, sowie mit Gesang spielten und sangen sie Tanzmusik, wie sie anno dazumal auf dem Lande im Osten der USA zu Tanzveranstaltungen aufgeführt wurde. Instrumental überwogen, wobei manchem auch mal acht Takte gesungen wurde, mehr aber nicht. Seth sang aber auch mal ein langsames Lied, anderes erinnerte an Gospellieder, eine alles in allem sehr mitreißende Musik.

Norwegische Geiger – Majorstuen

Und wieder ging es hinauf auf die Heidecksburg, auf dessen großer Bühne sechs junge Norwegerinnen und Norweger, Ranhild Furebotten, Jorun Marie Kvenberg, Andreas Ljones, um nur die Hälfte zu nennen, uns eine reine, traditionelle norwegische Streichmusik zu Gehör brachten. Geigen und Cellos kamen zum Einsatz, mehr nicht. Aber auch das ging ab, urig, etwas schwerfällig und doch flott. Die mittlerweile einsetzende Mittagshitze ließ indes weniger uns Menschen tanzen als einen Schwarm fliegender Ameisen, der den Burghof bald erfüllte. Die Tierchen hatten anscheinend Orientierungsprobleme und stießen andauernd mit uns Zweibeinern zusammen und krabbelten dann auf uns herum. Das Ende des Konzerts warteten wir trotzdem ab, da die Musik einfach zu schön war, verließen dann aber die Stätte, auf der wir uns ohne die Ameisen sonst noch das Magie-Projekt „Magic Keyboards“ angesehen und -gehört hätten.

Deutsch-Kanadischer Singer/Songwriter – Delf Maria Hohmann

Ein paar Ameisen hatten sich auch in andere Orte der Stadt verirrt, aber dennoch waren wir Menschen im Amtgerichtshof, einem gemütlichen Innenhof, wieder mehr oder weniger unter uns, abgesehen von den Mauerseglern und Turmfalken, die über uns um die Häuser kreisten. Delf Maria Hohmann hatte ich tags zuvor im Medienbüro getroffen. Ich hatte ihn vor zwei Jahren in Rudolstadt kennen gelernt. Er ist ein alter Folker!-Mensch, lebt aber seit 1982 oder so in Neufundland, in Kanada. Hier nun trat er als Straßenmusiker mit Gitarre, Banjo und kanadischen Liedern auf, zumeist auf Englisch, mit skurillen Beziehungsgeschichten und anderem zum Inhalt, dann aber auch „Frère Jaques“ auf Inuktitut, der Sprache der Inuit. Leider waren die Musiker auf der Neumarktsbühne draußen vor dem Tor des Innenhofes so Laut, dass Delf dagegen schwerlich ankam. Seine Lieder kann man aber auch auf der CD „on both sides of the main“ bestellen.

Zum Abschluss – das Abschlusskonzert

Den Abschluss des diesjährigen TFF bildete zwar nicht das Abschlusskonzert, denn danach sang noch Laurie Anderson auf der Heidecksburg, aber für uns war es so. Michael Kleff führte durch das vierstündige Programm auf der großen Marktplatzbühne, ein Gewitter schien herauf zu ziehen, entschied sich aber zum Glück für einen anderen Weg, denn von den vielen Tausend Musik freunden, die sich hier noch versammelt hatten, hatte wohl kaum jemand Regenklamotten dabei. Ich traf auch Joergen W. Lang, der mir verriet, dass er sogar mehrmals aufgetreten sei. Schade, da hatte ich das Programmheft nicht ordentlich genug gelesen. Er spielte bei 3PO mit, einer Tanzband beim Tanzschwerpunkt Polonaise. Und ich traf Heijo Hütt vom Trio Plus aus Remscheid. Aber nun zum Abschlusskonzert: Hui, das kriege ich jetzt gar nicht mehr alles zusammen, wer denn da noch je drei, vier, fünf Stücke zum Besten geben durfte: Blackfire waren dabei, Dazkarieh, eine erstklassige Folkband aus Portugal, Rainald Grebe mit der Kapelle der Versöhnung, der deutsche Volkslieder satirisch auf die Schippe nahm und ein kritisches und doch lustiges Lied über Brandenburg sang, Majorstuen geigten noch mal, Shilpagya, eine but gekleidete Tanzgruppe aus Indien bot Akrobatisches zu langweiliger Musik an, eher was für’s Auge als für’s Ohr, Tutarchela, ein georgischer Frauenchor bezauberte durch Mehrstimmenpower, einige Musiker des Magic Keyboard-Projektes, zum Beispiel Lulinha Alencar aus Brasilien, boten noch Tango und dergleichen auf Akkordeons an, und zum Schuss des Abschlusses konnten wir mit Nathan & The Zydeco Cha Chas noch ein wenig abtanzen. Ich habe jetzt sicher wen vergessen, und bitte schon mal um Entschuldigung. Nicht vergessen hatte ich, dass mir Jutta Mensing noch gar nicht über den Weg gelaufen war. Die traf ich dann hinter der Bühne, doch war sie in heller Aufregung, weil einige ältere Musiker noch wohin chauffiert werden mussten und es da Probleme gab. Rainer Zellner beklagte sich bei mir, dass so viele deutsche Freunde der irischen Musik so enge Scheuklappen hätten, sobald es um amerikanische Musik gehe. Ich konnte ihm aber einige Namen von Bonner Irish-Folkies aufzählen, die da gar keine Berührungsängste haben.

Das war es dann also wieder für dieses Jahr. Wie immer habe ich mehr nicht gehört als gehört und manches musste ich mir mangels Bilokationsvermögen schweren Herzens verkneifen. Ich schwebte noch tage- oder gar wochenlang. Nun ja, nächstes Jahr – so Gott will – geht es wieder nach Rudolstadt. Und zwischendurch gibt es hier bei uns ja auch einiges an Musik.
Und ach ja: 2008 wird Israel der Länderschwerpunkt sein, die Rahmenprogramm das Magie-Instrument, der Rcok’n’Roll der Tanz des Jahres, und es wird auch mal wieder einen Deutschland-Regionalsschwerpunkt geben, nämlich Sachsen.



Hier noch ein paar Links zu Seiten des oder über das TFF und der oder über die oben erwähnten Musiker:

TFF
http://www.tff-rudolstadt.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/TFF.Rudolstadt
Wenn Ihr hier rein schaut, seht Ihr, wie klein der Ausschnitt ist, den ich beschrieben habe:
http://www.tff-rudolstadt.de/htm/07/07.htm
Ruth
http://www.weltmusikpreis.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Ruth_(Musikpreis)
U-Free:
http://www.kulturmuehle.de/fileroom/u_free.html
Tants in Gartn Eydn
http://www.gartn-eydn.de/
Alkinoos Ioannidis
http://www.rainaldgrebe.de/
Dziuks Küche
http://www.dziuks-kueche-de/
Mlimani Park Orchestra
http://members.aol.com/dpaterson/mlimani.htm
http://www.masala-festival.de/aktuell/kuenstler/mlimani.shtml
Blackfire
http://www.blackfire.net/
Etta Scollo
http://www.ettascollo.de/
Mike Kamp
http://www.schallplattenkritik.de/bio/kamp.html
Charlie Mariano
http://www.charliemariano.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Charlie_Mariano
Achim Reichel
http://www.achim-reichel.de/
The Crooked Jades
http://www.crookedjades.com/
Majorstuen
http://www.majostuen.biz/
Delf Maria Hohmann
http://www.biohof-gensler.de/Kunststation.html
Dazakrieh
http://www.dazakreih.com/
Rainald Grebe
http://www.rainaldgrebe.de/

Und wer wissen will, wer die Menschen sind, die ich dort so zwischendurch traf und im Text erwähnte:

Michael Kleff
http://www.wdr5.de/moderatoren/michael_kleff.phtml
Sabine Froese
http://komm.bildung.hessen.de/pipermail/politik/2004-December/002730.html
Bijan
http://www.bijan-derspielmann.de/
Joergen W. Lang
http://www.oreilly.de/catalog/csstdg3ger/translator.html
http://www.danmusic.de/band/joergen_d.html
Heijo Hütt
http://www.trioplus.de/seite1.htm

MAS