Thursday, July 26, 2007

CD-Rezension: Finsbury Park. fading

Finsbury Park. fading

Eigenverlag 2007, http://www.finsbury-park.de
13 Tracks, 58:18 mit englischen Texten, Infos und Fotos

Folk ist ein weites Feld, sogar die Sparte Irish Folk lässt vieles zu. So kann man auch bei dieser CD des Kölner Trios Finsbury Park dem kleingedruckten Hinweis auf der Rückseite der Hülle folgen: file under: folk. Aber vielleicht ist es doch eher Pop; oder eben Folk Pop. Ja, in diese Schublade passen die 13 fast ausnahmslos von den Musikern selbst geschriebenen Stücke, die sich zum Teil am Irish Folk orientieren, aber ansonsten ganz frei mit den Stilelementen umgehen und dabei in ruhigen Rhythmen und getragenem Gesang dahin treiben. Ines Caffiers Gesang dominiert vor einem Klangteppich von E-Gitarren, Elektronik und Schlagzeug. Mich erinnert einiges an Filmmusik aus den 1980ern, etwa von „Patrick Pacard“ oder „Oliver Maas“, gerade das Titellied „Fading“ hat aber auch was von Gothic, und so wäre die CD vielleicht ja auch was für Antichrisis-Fans, vielleicht. Auch wer Sperris & Wicca mag, wird Gefallen an dieser CD finden. Sie ist vor allem sehr verträumt, was auch für die Texte gilt und für die schönen Naturfotos im Büchlein. Mir persönlich fehlt etwas der Drive, auch bei „Farewall To Ireland“ das eher so dahin plätschert, während der „Monaghan’s Jig“ mit etwas Orient- und Mittelalter-Rock-Flair sehr interessant klingt. Aber ich bin nicht das Maß aller Dinge. Meine siebenjährige Großnichte Sarah zum Beispiel, der ich eine meiner beiden CDs schenkte (ich erhielt zwei, da ich auch für den Folker! eine Rezi schreiben soll) war ganz hin und weg und hörte sich die Scheibe immer wieder von vorne an. Und da meinte meine Schwester, Sarahs Oma, ich solle ihr doch nicht immer so Musik schenken, die sei doch nichts für Kinder, ich hätte sie in dem Alter auch nicht gehört. Ich entgegnete, ich hätte auch keinen Onkel gehabt, der mich da heran geführt hätte. Nun ja, meine liebe Schwester hört immer Schlager und behauptete felsenfest, es gebe kein mallorcinische Volksmusik, nur weil sie solche in den Strandrestaurants in Palma de Mallorca nie gehört hat. Und Sarah, die ich frug, was ihr denn an dieser CD so besonders gut gefalle, erklärte: „Sie ist einfach schön!“

Die Musiker(innen) sind:
Ines Caffier: Vocals & Flutes
Volker Hauswald : Electric & Acoustic Guitars, Mandolin, Dobro, Percussion, Backing Vocals
Volker Müller: Akkordeon, Keyboards, Samples & Programing, Reed Organ, Percussion, backing Vocals
Und als Gäste:
Stefan Neldner: Frettless Bass
Christian Saettele: Clarinet
Andreas Lasonczyk: Percussion
Melanie Pickhard: Violin

Trackliste:
Semi-Cowgirl
Cuja
Fading
Morning Dew
Sweet Sir Galahad
The World Can Wait
Farewell To Ireland
Hills Of Clare
The Flower Of Magherallyo
Emma’s Garden
Goodbye
Monaghan’s Jig
Silly Dream

Anschließend gibt es noch einen Hidden Track, ein fröhliches, schwungvolles countryähnliches Lied namens “It’s a sunny day“, das mir wirklich gut gefällt!

MAS