Geraldine Mac Gowan. Through the Years
Eigenverlag 2007, http://www.geraldinemacgowan.de
14 Tracks, 66:26 mit verträumte verfremdeten Fotos von Shay MacGowan und Brian O’Connor und wenigen engl. Infos, aber ohne Büchlein und somit ohne Texte
„I won’t Stopp singing“ hatte mir Geraldine MacGowan in einem Interview für einen Folker!-Artikel gesagt. Das war vor zwei Jahren, und ja, es steht nicht nur wieder eine Deutschlanftournee an, sondern es liegt auch wieder eine CD vor. Es ist eine Art Best of, oder wie sie es selber auf der Rückseite des Covers schreibt: „’Through The Years’ is a collection of my favourite Irish songs & tunes.“ Nun, Tunes im Sinne von Instrumentals sind es nur drei, denn sie ist ja Sängerin, aber natürlich hat auch jeder Song seinen Tune im Sinne von Melodie. Ein solches Instrumentel bildet aber sogleich den Opener, eine modern arrangierte Synopse einige bekannter Jigs, der dann aber sogleich eines ihrer meiner Meinung nach besten Lieder folgt: „Go from my Window“. Bevor ich selber nach Worten suche, die dem Lied gerecht werden, zitiere ich lieber Elise Schirrmacher die im Folker! 05/2004 die Ballade beschrieb, „bei der MacGowans Stimme so samtig glänzt, wie das Fell einer schwarzen Katze, deren Schnurrhaare langsam grau werden“. Das passt! Und überdies ist es so melancholisch, dass ich beim Hören so richtig den Blues kriege. Und zugleich beginne ich zu verstehen, warum ich den bei so vielen Blues-Stücken nicht kriege, denn mit denen ist das passiert, was auch auf dieser CD mit Liedern wie „Lowlands“ (also „The Lowlands of Holland“) oder „Jealousy“ passierte, nämlich eine groovige Modernisierung, dass sie ihre ursprüngliche Melancholie verloren und zu mitreißenden Tunes wurden, voller Rhythmus und eben Groove. Daran sind selbstredend auch die Mitmusiker „schuld“, die Geraldine erstklassig begleiten, und deren sind es, die Gastmusiker mitgeechnet, nicht gerade wenige. So ist diese CD eine wunderbare Mischung zwischen melancholischen Texten und Melodien, feinen Gitarrenpickings und vorwärts treibenden und tief furchenden Rhythmen mit Gitarren, Flöten, Mundharmonika, Akkordeon, Banjo und Bodhrán. Sehr empfehlenswert für Fans moderner Irish Folk Music vorgetragen von einer reifen Frauenstimme und modernen, aber nicht zu rockigen und nicht zu jazzigen Instrumentalisten. Und als Best off-CD ist sie zugleich wohl auch ein guter Einstieg für Hörer, die noch nichts von Geraldine Mac Gowan kennen. Ich kann nur hoffen, dass Geraldine auch weiterhin ihr oben erwähntea Versprechen hält!
Leider hat die CD kein Büchlein und somit keine Texte zum Mitlesen oder merh als die Minimalinfos. Vielleicht habe ich ja nur eine Promo-Version, aber einen derartigen Hinweise fand ich nicht.
Die Musiker(innen) sind:
Garaldine MacGowan: Lead & Backings Vocals, Bodhrán
Shay MacGowan: Lead & Backings Vocals, 6 & 12 String Guitars
Brian O’Connor: Flute, Low Whistle, Backing Vocals
Anne Conroy: Accordeon
Chris Jones: Guitar, Backing Vocals
Gastmusiker(innen): Èamonn de Barra, Shane McGowan, Paddy Glackin, Tom McDonagh, Davy Spillane, Mick Davis, Mich O’Brien, Steve Cooney, Nolliag Bridgeman, Cormac de Barra, Maire Breathnach, Gerry “Banjo” O’Connor, Jimi Slevin, Frank Mulcahy, Wayne Sheady, Frieder Gottwald, Michael Witzel, Johannes Eichenauer.
Trackliste:
1. Doolin Harbour
2. Go From My Window
3. Lowllands
4. Jealousy
5. Johnny Miner
6. Jeannie C
7. Bonny Irish Maid
8. Inishfree
9. Lark In The Morning
10. Whatever Goeas Around Comes Around
11. Battering Ram/Kinneagad Slashers/Leg Of The Dug (Jigs)
12. Streets Of Derry
13. West Coast Of Claire
14. Aill Na Searrach – Hill Of White Horses
Die oben erwähnte Rezi von Elise Schirrmacher findet man unter:
http://www.folker.de/200405/rezi-eu.htm#02
Bisherige Texte zu Geraldine MacGowan von mir:
Geraldine MacGowan & Band am 15.6.2005 in der Brotfabrik in Bonn-Beuel
http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2005/06/konzertrezension-geraldine-macgowan.html bzw. http://tinyurl.com/a3knf
„I won’t stop singing“. Geraldine MacGowan. Eine irische Sängerin und ihr Verhältnis zu Deutschland. In: Folker! 05.2005, S. 20f..
Zum Teil online unter http://www.folker.de/200505/05geraldinemacgowan.htm
MAS