Currach. Farewell to Old Ireland
(Eigenverlag 2006, http://www.currach.de )
10 Tracks, 48:40, mit fast allen Texten, englischen Infos und Fotos
Ralf Wackers hat es im irischen Rundbrief schon angekündigt: Currach hat eine neue, die zweite CD draußen. Mich versorgte er gleich zweimal damit, für je eine Rezi für den Folker! und eine für den folkigen Rundbrief. Wer Currach schon live gehört hat, sei es beim 1. Celtic Attractions Festival im Zirkuszelt 2005 in Köln, sei es bei einem anderen Konzert, zum Beispiel bei Frau Holle in Bonn, freut sich vielleicht auf Ellen D. Jeikners (Hauptsängerin, keltische Harfe, Gitarre, Mandoline, Tin Whistle) unverwechselbare, sich bisweilen countryähnlich leicht überschlagende Stimme mit englischen und gälischen Texten und auf Ralf P. Wackers (Gitarre, Banjo, Irish Bouzouki, Mundharmonika, Bodhrán, Hintergrundgesang) Gitarren- und Mundharmonikaspiel, und wird auch nicht enttäuscht werden. Wer sich aber vor allem an die schnellen Instrumentals erinnert, der insofern schon, als davon nur ein Jigset auf der Scheibe ist, in welcher Antonia Werding (Uilleann Pipes, Tin Whistle) mit ihren Pipes im Mittelpunkt sitzt. Das Set wurde beim 1. CAF aufgenommen, wobei Ellens Ansage „es kann wieder getanzt werden“ auf der CD nur dann sinnvoll wäre, wenn sie das „wieder“ weg gelassen hätte. Antonia, die früher auch bei Rolling Wave mitspielte, wohnt mittlerweile in Wien und betreibt dort ein Tonstudio. Außer diesem Jigset ist nur noch ein einziges anderes Instrumental auf der CD, nämlich ein ruhiger Harfen-Flöten-Bodhrán-Set. Auch mit von der Partie sind Katja Martens (Fiddle), Olaf Sickmann (Gesang, Gitarre, Tin Whistle), LeAnn Guyton (Querflöte) und Michael Heuser (der auch bei Foggy Stew mitspielt; Five-string Banjo), erstere auch zum Kernteam gehörend, die anderen drei hier „nur“ Gastmusiker. Die CD ist durchweg sehr schön anzuhören, die Arrangements sind abwechslungsreich, die Liedstrophen werden von oft zweistimmig, es fehlt nur eben ein wenig das von den Livegigs gewohnte Tempo. Ich muss sagen, dass mir besonders gut „Never Tire of the Road“ gefällt. Das Lied stammt zwar von Andy Irvine, ist aber meines Erachtens ein typischer Country Song, und ich meine, mit diesem Lied hätten sie beim European Song Contest keine geringeren Chancen gehabt, als die in den Massenmedien vielfach gefeierten Texas Lighting. Allerdings hätten sie die Jury dann davon überzeugen müssen, dass das restliche Repertoire irisch und sonst wie keltisch ist und sich trotzdem gut anhört. Ob man soviel guten Geschmack von einer Schlagerjury erwarten darf? Ach, bleibt im Lande und nährt Euch folkig, davon versteht Ihr was, und da findet Ihr Euer Publikum, dem ich diese CD hiermit an Herz lege. Sehr begrüße ich auch, dass man fast alle Liedtexte im Büchlein nachlesen kann, alle bis auf Olaf Sickmanns in Ellens Küche aufgenommene „Smiling Eyes“, das mich an Chris Simmances zusammen mit Kirsten Hense gesungenen Lieder erinnert.
Trackliste:
1. The Emigrant’s Farewell
2. The Gypsy
3. Tri Martolod – Brian Boru’s March
4. Never Tire of the Road
5. Caide Sin – Far Away
6. Antonia’s Set
7. The Verdants Braes of Skreen
8. Farewell of Nova Scotia
9. Smiling Eyes
10. Shannon Dolphins – For the Sake o’ Somebody
meine Folker!-Rezi dieser CD:
http://www.folker.de/200606/rezi-d.htm#05
frühere Currach-Rezis von mir:
1. Celtic Attractions Festival
Celtic Attractions – 1. Irish/Scottish Folkfestival im Zirkuszelt am 8.4.2005 in Köln-Weiß
http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2005/04/konzertrezension-celtic-attractions-1.html bzw. http://tinyurl.com/85qdj
MAS